Deadline #22
DIN A4 148 Seiten
Auflage: 20000 Exemplare
14.7.2010 600
ISBN 419-7-42600-600
deadline Magazin
Yazid Benfeghoul und Andreas Martin Peter GbR
Spieserstraße 34
66386 St. Ingbert
yazid@deadline-magazin.de
http://www.deadline-magazin.de
Inhalt:
Die Horde gibt nicht nur ein sehr grungy Covermotiv ab, als Titelstory plus Interviews mit Raphaël & Benjamin Rocher und Yannick Dahan gibt der Film auch inhaltlich reichlich her, so dass der Leser wieder mal von der ersten Seite an nichts anderes kann als die interessante Infos komplett aufsaugen. Nicht ganz so essentiell weil spekulativ sind die Previews zu Buried – lebendig begraben, Inception, und Die Legende von Aang die scheinbar im Heft sind, um dessen Erscheinungsrhythmus und der daraus resultierenden teilweise fehlenden Aktualität zu begegnen. Besser nimmt sich da das Interview mit Marvin Kren und Benjamin Hessler an, welches trotz der Veröffentlichung der Review in der letzten Ausgabe nachgereicht wurde – der treue Rezipient wird es danken. Breitwand – jetzt im Kino gibt auch sonst wieder eine gute Übersicht zum Kinomarkt: Moon, Mother, Das A-Team – der Film, 8. Wonderland, Enter the Viod (plus Interview mit Gaspar Noé – leider nicht online länger wie angekündigt) und Predators. Frischfleisch – Neuigkeiten ist in Zeiten des Internets eher ein Relikt, welches mittlerweile fast ausschließlich für Veranstaltungshinweise genutzt wird. Cannes 2010 wird ohne Einleitung lediglich mit fünf Reviews gewürdigt – die interessante Kost wird dabei sehr gut und ausführlich rezensiert, über das Festival und die restlichen Beiträge erfährt der Leser allerdings nichts. Der Tod des Actionkinos schildert allerdings anhand dreier Beispiele vom Festival, mit was für Gurken ein Genre zugrunde gerichtet wird. Davon lässt sich im Wortwechsler mit Dolph Lundgren jedoch angesichts seiner neu erschienen Streifen Command Performance und Icarus nichts lesen – der Rest des Interviews wird diesmal nicht online sondern in der nächsten Ausgabe zu lesen sein. Neben einleitenden und anschließenden Worten zu Metalocalypse gibt es passenderweise ein nettes kleines Interview mit Brandon Small, welcher sich als ein erwartungsgemäß lockerer Gesprächspartner zeigt. Spieltriebe – Geballer in schönster Form wird dem Rubriknamen wieder einmal gerecht und befasst sich hauptsächlich mit Shootern, die recht ausführlich und adäquat vorgestellt werden. Der Wortwechsler mit Sir Christopher Lee ist sicherlich bemerkenswert, zumal er aufgrund der Veröffentlichung eines Musikalbums entstand – doch der Interviewer lenkt schon nach wenigen Fragen das Gespräch auf die aktuellen Filmprojekte des legendäre Darstellers. Demgegenüber hält sich der Wortwechsler mit Radha Mitchell fast komplett an ihre Beteiligung bei Surrogates, was aufgrund der Kürze des Interviews jedoch nicht ins Gewicht fällt. Underdogs – Independentfilme und andere Auswüchse beschränkt sich auf zwei Seiten und sechs Reviews – der Anteil der vorgestellten Homemade Streifen nimmt offensichtlich ab, was sich auch bei der Repräsentativität niederschlägt. Hennes Benders Hörsturz – Hörspiel-Kolumne bietet diesmal vor allem eine Kollektion von Mittelmaß des Marktes, was aber bei der eigenen Auswahl trotzdem behilflich ist. Recht vielfältig und vor allem reichhaltig ist hingegen das Animeskop ausgefallen – hier ist für den Fan auf jeden Fall etwas dabei. Texthilo – die Kolumne von Thilo Gosejohann befasst sich diesmal mit „Men of mass destruction“, der Frage ob Stallone oder Schwarzenegger der wahre Held der 80er Jahre war – sehr schön retrospektiv aufbereitet. Ein Wortwechsler mit Michael Ironside ist in diesem Zusammenhang sicherlich auch sehr passend, da auch hier hauptsächlich auf die glorreiche Zeit der Action Klopper eingegangen wird. Der dritte im Bunde ist Bolo Yeung, der ebenfalls auf seinen Einfluss im 80er Action Kino angesprochen wird, allerdings selbst eher weniger mit den damaligen Erzeugnissen anfangen kann. Heimservice – neu auf DVD bietet wieder über 100 Reviews und Interviews mit Greg Kinnear (Green Zone), Nick Love (The Firm), Sir Anthony Hopkins (Wolfman), Juraj Jakubisko (Bathory) sowie die Specials Meisterwerke des japanischen Kinos, Marvel vs. Clear Vision, Epix Twilight-Edition, Die Edition Asien von Rapid Eye Movies und Klassiker. Televisionen rundet das Gesamtbild mit Vorstellungen der aktuellen Veröffentlichungen im Serienbereich ab. ZeichentriX – Comics am Rand bietet einen recht guten Überblick über den Genre Markt sowie ein kurzes aber interessantes Interview mit Mike Mignola. Herr Buttgereit empfiehlt – die Kolumne von Jörg Buttgereit lässt sie über „Amerikanische Gewaltfantasien, japanische Liebeserklärungen“ aus, was nicht nur skurril unterhaltsam, sondern auch lehrreich ist.
Meinung:
Die Gliederung der Beiträge wurde noch weiter verbessert und so wirkt das Gesamtbild an dieser Stelle angenehm harmonisch. Auch die Gewichtung der Inhalte wirkt recht passend und es gibt auch einige Überraschungen, die in dieser Form sicherlich nicht unbedingt erwartet wurden. Stil und Bewertung sind dabei weiterhin an manchen Stellen alles andere als durchgängig, aber im Laufe der Zeit gewöhnt man sich an die einzelnen Schreiber – nur Erstleser oder sporadische Stöberer werden es nicht so leicht haben. Insgesamt merkt man den Kollegen aber die Routine klar an, die durch die mittlerweile jahrelange Erfahrung entstanden ist. Werbung ist reichlich enthalten, aber im Gegensatz zu anderen Publikationen fällt sie nicht so negativ auf, da sie gut an die Aufmachung des Heftes angepasst wird.
Ausstattung:
Der Umfang wurde nochmals gesteigert, und so werden jetzt stattliche 148 Seiten, also 16 mehr als sonst, mit Stoff gefüllt. Das kommt auch dem Layout zugute, welches nur noch selten auf augenfeindliche Schriftgrößen zurückgreift. Die eine oder andere Sünde gibt es in der ansonsten ebenfalls routinierten Gestaltung jedoch immer noch zu vermelden.
Fazit:
Bei den geballten Informationen kommt der Leser nur schwerlich mit dem Lesen nach !!!
© Heiko Henning
27.3.2012
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Letzte Aktualisierung: 07.09.2024, 22:07 Uhr
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