Deadline #10
DIN A4 116 Seiten
Auflage: 20000 Exemplare
30.7.2008 500
ISBN 419-7-42600-500
deadline Magazin
Yazid Benfeghoul und Andreas Martin Peter GbR
Spieserstraße 34
66386 St. Ingbert
yazid@deadline-magazin.de
http://www.deadline-magazin.de
Inhalt:
Entgegen der Deadline, die mittlerweile ein recht großes Publikum gefunden hat, ist der Vorgänger von der Titelstory No man’s land – the rise of reeker noch eher ein Geheimtipp. Umso lobenswerter ist es, dass diese Fortsetzung für das Cover ausgewählt wurde. Passend dazu gibt es noch ein leider etwas kurz geratenes Interview mit dem Regisseur Dave Payne. Außerdem werden noch folgende Kinofilme vorgestellt: Wanted, Star Wars: The Clone Wars, The Dark Night (Preview), Babylon A. D., The fifth Commandment – du sollst nicht töten, Factory Girl, Unter Kontrolle, Der grosse Japaner, Der Sohn von Rambow. Horror, Gender und die ultimative Dokumentation – Im Gespräch mit Katharina Klewighaus, Regisseurin von Science of Horror und Filmemacher Hasko Baumann liest sich sehr interessant, vor allem weil die Entstehungsgeschichte der Dokumentation über Horrorfilme und dessen endgültiges Produkt, welches in der Wertung nicht gut wegkommt, näher beleuchtet werden. Im Cannes 2008 Report entsteht durch die Reviews der Eindruck, dass auf dem bekanntesten Filmfestival fast nur Mittelmaß und Negativbeispiele angetreten sind – relativierend muss allerdings bedacht werden, dass nur Genre Filme beachtet wurden. Im Animeskop ist es eher umgekehrt, was jedoch daran liegt, dass Helge Dawo mit seinen sehr eigenen Favoriten die Seiten pflastert, und damit nicht zwingend den Großteil der Leserschaft trifft. Spieltriebe – Geballer in schönster Form stellt nicht nur Shooter, wie es der Titel der mittlerweile festen Rubrik glauben macht, sondern eine recht ausgewogene Mischung von Games mit phantastischem Hintergrund vor. Texthilo – die Kolumne von Thilo Gosejohann zeigt, dass der Autor „Ein Herz für den gewaltverherrlichenden Film“ hat – und erläutert dies auch anschaulich und nachvollziehbar an einigen Beispielen. Das Anolis Labelportrait ist mehr eine Übersicht über die aktuellen Erscheinungen, denn es gibt nicht einmal einleitende Worte oder einen Rückblick auf die bisherigen Veröffentlichungen. Jetzt zu Alice wechseln! (welch ein Spaß!) offenbart, dass auch Alice Cooper nicht nur zu Musik und seinem neuen Album was zu sagen hat – Germaine Paulus kitzelt ganz offensichtlich komplett andere Infos aus dem alten Rocker heraus als bei seinen sonstigen Interviewterminen. Bei dem Neuchâtel Festival ist, wie auch schon in Cannes, die Ausbeute an gutem Stoff eher dünn und so scheint die nächste Zukunft nicht viel Hoffungsvolles zu bringen. Horror, privat – mit Dero von Oomph! gestaltet sich eher wie eine kleine abgedrehte Story zwischen Markus K. Korb und Charles Bukowski. Underdogs – Independentfilme und andere Auswüchse beschränkt sich auf zwei Seiten, was angesichts der zur Verfügung stehenden Auswahl auch nachvollziehbar erscheint. Essentiell ist natürlich wieder die Fantasy Filmfest Preview, dem Entscheidungshelfer wenn es um den Festivalplaner geht – zwar sind nicht alle Streifen enthalten, aber neun Reviews werden mit Links auf dreizehn weitere in dieser oder anderen Deadlines ergänzt. Abgerundet wird diese Übersicht mit kurzen Interviews: Julian Sands zu Summer Scars; Wolf Wolff und Ohmuthi zu Virus Undead. Ausführlicher wird es beim Wortwechsler mit Ken Davitian, der nicht nur über sich und seine Rolle in Get Smart, sondern auch Meine Frau, die Spartaner und ich sowie nicht zuletzt Borat einiges zu sagen hat. Heimservice – neu auf DVD erschlägt wieder einmal mit über hundert Reviews und bietet damit einen Genre Kauf/Ausleihberater wie sonst kaum jemand. Als Nachtrag zur Review von Gutterballs in Deadline #8 folgt das Interview mit Ryan Nicholson, in welchem er einige Informationen zu dem nicht ganz unumstrittenen Film preisgibt – besser spät als nie. Als Ergänzung zu den DVD Reviews gibt es diesmal nicht nur die Klassiker, sondern auch noch ein Film Noir Special. Televisionen – TV-Serien auf DVD kann sich diesmal auf sechs Seiten ohne Special voll austoben, was einen guten Überblick über die Fernsehlandschaft in DVD Form liefert. Hennes Benders Hörsturz – Hörspiel-Kolumne bietet abermals einen schönen Querschnitt aus Klassikern und Neuigkeiten, guten wie weniger empfehlenswerten. ZeichentriX – Comics am Rand liefert das gleiche, zumal der Rubrik netterweise wieder mehr Platz zugestanden wurde. Herr Buttgereit empfiehlt – die Kolumne von Jörg Buttgereit hat ebenfalls mit drei Seiten angenehm viel Platz in dieser Ausgabe, der dann auch gleich für Japan Horror und anderen schönen Skurrilitäten gefüllt wird.
Meinung:
Die stets steigende Professionalität bei Aufmachung und Inhalt ist auch in dieser Ausgabe wieder ein Stück vorangetrieben worden. Leider kommt im gleichen Atemzug auch eine Unart der bekannten Zeitschriften zum Tragen – das Abdrucken von eher weniger passenden Inhalten. Horror, privat – mit Dero von Oomph! erscheint, nach dem Alice Cooper Interview, dann doch etwas zu viel, denn mit Musik hat die Deadline – zumindest bislang – nur wenig zu tun. Es drängt sich dabei leider der Verdacht des Selbstzwecks auf, wenn nicht direkt finanziell durch darin platzierte Werbung zu Audio CD Veröffentlichungen, so doch zumindest über weitere Verkäufe in die musikalische Fangemeinde. Dieser Schachzug ist sicherlich nachvollziehbar und teilweise vielleicht sogar legitim, wenn es um das Weiterbestehen des Heftes geht. Doch der alteingesessene Fan fühlt sich schon etwas vor den Kopf gestoßen, angesichts der groben Ausreißer.
Ausstattung:
Optisch hat sich in diesem Punkt zum Glück nicht viel getan – auf dem Cover laufen die beiden musikalischen „Zugpferde“ nur unter fernerliefen. Die durch Materialüberfluss stets vorherrschende Bleiwüste ist diesmal mehr mit Fotos aufgelockert, was nebenbei auch für einige Farbakzente sorgt. Ansonsten ist alles beim Alten mit einem innovativen, teils nicht optimal lesbaren Layout.
Fazit:
Formal immer professioneller, leider auch mit kleinen Macken der „Kollegen“ !!!
© Heiko Henning
5.1.2009
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Letzte Aktualisierung: 07.09.2024, 22:07 Uhr
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