The Yin-Yang Master

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Originaltitel: Onmyoji Alternativtitel: Onmyoji: The Yin Yang Master; Ying Yang Masters
Darsteller: Mansai Nomura (Abe no Seimei), Hideaki Ito (Minamoto no Hiromaki), Eriko Imai (Mitsumushi), Yui Natsukawa (Yuki), Mai Hosho (Uri no onna), Kenichi Yajima (Fujiwara Morosuke), Kenichi Ishii (Fujiwara, Kaneie), Kenjiro Ishimaru, Sachiko Kokubu, Akira Emoto (Fujiwara no Motokata), Masato Hagiwara, Ittoku Kishibe (The Mikado), Kyôko Koizumi (Aone), Hiroyuki Sanada (Doson), Kenji Yamaki (Ukon Tachibana)
Produktionsfirma: TBS
Produktion: Kazuya Hamana, Tetsuji Hayashi, Nobuyuki Tohya
Regie: Yojiro Takita
Drehbuch: Baku Yumemakura
Kamera: ---
Musik: Shigeru Umebayashi
Schnitt: ---
Verleih: e-m-s
Erstaufführung: 2001 e-m-s 4.10.2004 Japan 2001
111:49 Minuten (+ Zusatzmaterial: Originaltrailer 1:24), 18 Kapitel
Widescreen 1,78:1 anamorph
Deutsch Dolby Pro Logic, Japanisch Dolby Pro Logic, Deutsch Dolby Digital 5.1, Japanisch Dolby Digital 5.1; Untertitel: deutsch
Ländercode: 2 DVD-9 FSK 16


Inhalt:
Einst erschuf ein Herrscher ein neues Reich, um in ihm mit seinen Anhängern in Frieden zu leben, doch durch eine Intrige wird der Bruder des Herrschers als Verräter hingestellt, woraufhin dieser als Rachegeist zurückkehrt und das Reich vernichtet. Der Geist kann gebannt werden und die Überlebenden gründen ein neues Reich, welches von einer Riege Yin Yang Meister vor bösen Geistern und Dämonen beschützt wird. Als der Sohn des Mikado, des momentanen Herrschers, geboren wird, beginnen die seltsamen Ereignisse rund um dessen Familie. Zunächst ergreift ein Dämon Besitz von dem Neugeborenen, welcher nur mit der Hilfe von Abe no Seimei, einem Yin Yang Meister, der mehr Fähigkeiten besitzt, als er eigentlich preisgibt, ausgetrieben werden kann. Daraufhin wird er jedoch zusammen mit der Unsterblichen Uri no onna selbst dieser Tat beschuldigt, was die wahren Übeltäter und ihre Ziele offenbart…

Meinung:
Wer Spass an der japanischen Form einer Geistermär hat, wird sicherlich aufhorchen, und genau diese sind auch die Zielgruppe von The Yin-Yang Master. Ignorieren sollte man derweil jedoch den auf dem Cover abgedruckten Zitat aus der Videowoche: „Japans Antwort auf DER HERR DER RINGE…“ Das die Kollegen meist zu recht starken, und vor allem werbewirksamen Übertreibungen neigen, fällt diesmal besonders negativ auf, da völlig falsche Erwartungshaltungen geweckt werden (aber so bleibt man halt selbst im Gespräch). Adäquater wäre da sogar ein Vergleich zu A Chinese Ghost Story gewesen, wenn auch hier nur das Auftauchen der Geister und ein historischer Schauplatz als Analogien zu sehen sind. In diesem Fall sollte der geneigte Rezipient lieber das Backcover konsultieren, dann weiss er in etwa, was ihn erwartet. Das asiatische Kino hat eine sehr lange Tradition des Geisterfilms, was zum großen Teil in der Kultur verankert ist, in welcher Geisterwesen jeder Couleur ihren festen Platz haben. Da verwundert es wenig, dass ein aus diesem Blickwinkel sauber durchdachter Film präsentiert wird. Auch die partiell schön anzusehenden Landschafts- und Momentaufnahmen, die unter der Leitung von Yojiro Takita entstanden, passen sich ins recht positive Gesamtbild ein. Auf Slapstick und Musicaleinlangen, wie sie im asiatischen Raum gerne mal Verwendung finden, wurde zugunsten eines prinzipiell ernsten Grundtons verzichtet. Stattdessen gibt es reichlich mystische Ingredienzien, die angesprochenen Geisterwesen, Romantik und Material Arts. Was die Übersinnlichen Figuren angeht, gibt es reichlich Auswahl mit einer Unsterblichen, Zombies, einem weiblichen Vampir, Untoten, Dämonen und nicht zuletzt die immer wieder auftauchenden Rachegeister. Diese sind zumeist (bis auf Ausnahmen wie den weiblichen Vampir) sogar relativ glaubwürdig realisiert und bieten so reichlich optische Abwechslung. Was die Liebesgeschichte angeht, so ist diese, im asiatischen Stil, niedlich bis partiell zuckersüßt gehalten, was aber durchaus zu ertragen ist – ebenso wie der politisch äußerst korrekt agierende Held, dem mal eine gehörige Portion Mut zur Aggression gut getan hätte. Die Story beinhaltet auch Fragmente, die aus dem westlichen Raum stammen, wie beispielsweise von Der Exorzist und Ghostbusters. Hier ist auch ein wenig das Problem, denn alle zusammengenommen Bestandteile sind an so mancher Stelle zuviel des Guten und etwas durcheinander. Trotzdem entstehen im letzten Drittel bis kurz vor dem dann wieder interessanteren Finale Längen, die nicht nötig gewesen wären. Was The Yin-Yang Master allerdings größtenteils vermissen lässt, sind halbwegs gut gemachte Special Effects, wie man sie eigentlich gewohnt ist. Alleine schon die Verwendung findende Vogelpuppe, die sehr stark an den Raaben aus der Kinderserie Siebenstein erinnert, scheint eine Beleidigung des mündigen Zuschauers. Einen positiven Eindruck hinterlassen hingegen die durchweg gut bis sehr gut agierenden Schauspieler, allen voran natürlich Mansai Nomura – wobei man gerade bei ihm manchmal das Gefühl hat, er nimmt seine Rolle, angesichts der Leichtigkeit seines Spiels, nicht ganz so ernst. Schlussendlich also eine durchwachsene Geschichte das Ganze, die den Asia Ghoststory Freunden sicherlich gefallen wird.

Ausstattung:
Das Bild des asiatischen Films ist auf dieser DVD ist recht gut gelungen, was vor allem an den natürlichen und gut wiedergegebenen Farben liegt. Schärfe und Kontrast bieten recht gute Werte und erlauben sich keine großen Schnitzer. Analoge Defekte gibt es kaum zu sehen (was ja selbst bei einem aktuellen Film aus Asien keine Selbstverständlichkeit ist), dafür aber leichtes Bildrauschen.
Der Ton zeigt sich ebenfalls von seiner guten Seite, denn neben einer guten Synchronisation gibt es auch noch ansprechende direktionale Effekte auf der 5.1 Spur. Diese ist wieder mal nicht die erste auf der Disk, und so heißt es zu Anfang umstellen, was sich jedoch auf jeden Fall, unter anderem auch wegen dem vor allem beim Score einsetzenden Bass, lohnt. Die Originalspur wirkt nicht ganz so plastisch, weshalb man diesmal ruhigen Gewissens zu deutschen Übersetzung greifen kann.
Das Zusatzmaterial besteht leider nur aus einem einzigen Originaltrailer, was für den Fan mehr als enttäuschend ist. Zumal die japanische DVD aus dem Hause TBS neben einem Audiokommentar und Informationen zu Cast & Crew auf einer zweiten Scheibe noch Musik Video, Making Of und Interview Material zu bieten hat. Aber auch am simpel gestalteten Menü kann man bereits das nicht übermäßige Engagement am Film erkennen.

Fazit:
Kein großer Knaller (Zitat auf Cover nicht beachten!), aber doch solide Geisterunterhaltung in ebensolcher deutscher Ausführung !!!

© Heiko Henning
19.11.2004


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=115530 (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 21.04.2024, 18:58 Uhr
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