Stay Awake

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Originaltitel: The Stay Awake Alternativtitel: Stay Awake – Nacht des Grauens
Darsteller: Shirley Jane Harris (Trish Walton), Tanya Gordon, Jayne Hutton, Heath Potter, Ken Marshall, Lindsey Reardon, Michelle Carey, Christobel D’Orthez, Maxine John, Heilie Oeschger, Joanna Rowlands
Produktionsfirma: Nu Image
Produktion: Thys Heyns, Paul Raleigh
Regie: John Bernard
Drehbuch: John Bernard
Kamera: Alwyn Kumst
Musik: Dan Hill, Kevin Kruger
Schnitt: Bernie Buys
Verleih: Impuls Home Entertainment
Erstaufführung: 1999 e-m-s 20.1.2005 Südafrika 1987
85:04 Minuten (+ Zusatzmaterial: Originaltrailer 1:26) 14 Kapitel
Fullscreen 4:3
Deutsch Dolby Digital 2.0 Mono, Englisch Dolby Digital 2.0 Mono; Untertitel: ---
Ländercode: 2 DVD-5 FSK 16


Inhalt:
Im Jahre 1969 wird John Brown, der sich selbst großzügig „Der Engel der Finsternis“ nennt, wegen mehrfachen Mordes an Frauen in die Gaskammer gesteckt. Noch bevor er den tödlichen Dampf zu spüren bekommt, schwört er grausame Rache bei seiner Wiederkehr. 1988 findet in der europäischen St. Mary’s Mädchenschule eine „lange Nacht“ statt, bei welcher acht Mädchen zusammen mit ihrer Lehrerin Trish Walton für einen guten Zweck die Nacht durch machen. Da die Lehrerin verdächtige Geräusche hört, schickt sie den Hausmeister, der sich mit einem Schrotgewehr bewaffnet, los, doch er kann nichts finden außer einer stinkenden Lache. Doch spätestens nachdem auch noch vier Jungens, die scharf auf die Mädels sind, eintreffen, beginnt der Horror, denn John Brown is back…

Meinung:
Zunächst vernimmt man im Vorspann aus dem Off, wie der vielfache Mörder wegen seiner Gräueltaten verurteilt wird. Dann gibt es ein fröhliches Lied zu hören, während der Verurteilte mit gegeelten Haaren zur Gaskammer gebracht wird – das wirkt wirklich nur fast humorvoll, da der Trash Faktor überzogen wird. Bereits hier kann man sehr gut erkennen, dass die Macher definitiv ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben, und selbst solche Leute wie der Beleuchter weder etwas vom Fach verstehen, noch richtig geführt werden. Diese Szenen sind so überstrahlt, dass man jede Pore des Delinquenten sieht – im späteren Verlauf kann man hingegen teils gar nichts mehr im dunklen Brei erkennen. Danach Szenenwechsel auf eine Mädchenschule, in der man neben schlechter Musik auch noch mit infantil herumhüpfenden, beziehungsweise debattierenden Mädels bestraft wird. Das darf man sich dann geschlagene fünf Minuten antun, wobei es kurze Unterbrechungen von unheilschwangeren Kamerafahrten mit „schauriger“ akustischer Untermalung gibt. Diese Langeweile mit schlechter, teils unheilsschwangerer, Musik hält auch hiernach für die erste Hälfte des Streifens an – es heißt also tapfer sein und durchhalten, denn Stay Awake ist hier das Motto. Nach der Überraschung, dass der Dämon, oder wiedergekehrte Straftäter, oder was auch immer, Angst vor Kreuzen hat, gibt der Hausmeister erst noch Erklärungen für Dumme ab, um dann gleich gekillt zu werden. Dieser erste Mord ist selten schlecht Inszeniert – schlechte Einstellung, schlechter Winkel, tumb ausgeführte Schläge und die „Wunde“ wirken nicht mal annähernd akzeptabel. Das herumfliegende Herz ist zwar eine nette Idee, doch diese verliert durch das Drumherum ihre Wirkung komplett. Die nächsten Morde folgen meist im Off, was aber auch nicht wirklich hilft, über die Unzulänglichkeiten hinwegzutäuschen. Das Monster, welches zunächst noch nicht gezeigt wird, sorgt spätestens bei der ersten Totalen für Lach- oder Weinkrämpfe – je nach Veranlagung des Zuschauers. Vermutlich wird jeder x-beliebige Hobbyfilmer mit einem Halloween Suit überzeugendere Arbeit abliefern, als die hier gesehene. Auch Momente, in denen Speere auf das Viech geworfen werden, sorgen für ähnliche Resultate, da äußerst schlecht mit Seilen gearbeitet wurde. Da der Film sich an den Slashern der 80er orientiert, sollte man annehmen, der männliche Zuschauer würde bei einer Mädchenschule als Handlungsschauplatz mit nackten Tatsachen bei der (nun ja) Stange gehalten, doch weit gefehlt – auch hier gibt es nur schlechte Andeutungen. Dabei könnte man bei den schlechten Aktricen eigentlich davon ausgehen, dass diese versuchen, auf andere Weise positiv aufzufallen. Selbst die deutlich reifere Shirley Jane Harris bekommt keinen Fuß auf den Boden und wirkt lediglich aufgrund ihres höheren Alters weniger tragikomisch – auch der Bonnie Tyler lookalike bringt ihr keine Punkte ein. Fairerweise muss man allerdings einräumen, dass die Riege gegen ein Drehbuch ankämpfen muss, welches man in wenige Worte fassen kann. Schön und gut, dass es auf dem alten 10-kleine-Negerlein Spiel beruht, und dem Thema nichts Neues hinzuzufügen hat, aber dermaßen hirnlose Handlungsverläufe sieht man wirklich selten. Warum erscheint ein Killer, der 1969 in der Todeszelle eines Gefängnisses Rache übers Grab hinweg geschworen hat, 1988 in einer Mädchenschule – außer den vielen Opfern gibt es hier keinerlei Motivation. Was soll die Aktion der langen Nacht zum Geld sammeln – wer zahlt Geld dafür, dass die Mädchen sich die Nacht um die Ohren schlagen? Entgegen dem Covertext „Aus diesem Albtraum gibt es kein Entrinnen!“ gibt es, zumindest für den Zuschauer, nach knappen anderthalb Stunden Erlösung. Da stört es auch nicht, wenn der Film wirklich geschnitten sein sollte, da ohnehin jede Minute zuviel ist.

Ausstattung:
Die DVD bekleckert sich zwar auch nicht mit Ruhm, liefert aber immer noch deutlich mehr, als der Film verdient hätte. Das 4:3 Vollbild ist durchschnittlich scharf und bietet gutes TV Niveau mit ansprechender Farbgebung, so denn in den dunklen Szenen überhaupt etwas zu erkennen ist. Ein Rauschen ist auch zu erkennen, was aber angesichts der Vorlage auch keinesfalls verwundert.
Der deutsche Stereo Ton bedient lediglich den Center, wobei die Inhalte recht gut wiedergegeben werden. Die Dialoge sind verständlich und auch die schlechte Musik wird gut transportiert – mit der deutschen Synchro haben wir diesmal viel Glück, denn sie ist besser als das englische Original. Nicht nur, dass alle mit ihrem britischen englisch sehr hoch gestochen klingen, der Ton wirkt außerdem noch partiell unsynchron.
Die Extras beschränken sich auf einen Trailer, was nicht gerade viel ist, aber wer will schon mehr zu diesem Film? Das Menü ist zumindest ganz nett gestaltet – anamorph ist es zwar nicht, aber das bietet das Filmmaterial ja auch nicht. Insgesamt sieht man recht deutlich, dass es sich bei Stay Awake – Nacht des Grauens nur um den Teil eines Deals handelt, bei dem interessante Titel enthalten waren.

Fazit:
Langweiliger, schlecht gemachter Slasher aus Südafrika – nur für Trash Freunde !!!

© Heiko Henning
14.3.2005


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=115672 (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 14.04.2024, 14:42 Uhr
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