Staplerfahrer Klaus – der erste Arbeitstag

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Alternativtitel: Forklift Driver Klaus – The First Day on the Job
Sprecher: Egon Hoegen Darsteller: Konstantin Graudus (Staplerfahrer Klaus), Gustav Adolph Artz (Schulungsleiter), Jürgen Kittel (springender Kollege), Sönke Korres (Paletten Helmut), Erik Roßbander (Messer-Werner), Till Huster (Günther ohne Hände), Dieter Dost (Halbierter Herbert), Michael Sombetzki (winkender Kollege), Clarissa Schröter (Sekretärin), Jürgen Koßel (Kettensägen-Rudi), Tom Müller (Wolfgang, der Hiwi), Douglas Welbat (Kopfhörer-Paul), Dierk Rademacher (Klaus ohne Kopf)
Produktionsfirma: Trigon Film
Produktion: Michael Sombetzki
Regie: Jörg Wagner, Stefan Prehn
Drehbuch: Jörg Wagner, Stefan Prehn
Kamera: Matthias Lehmann
Ton: Ronny Schmidt
Schnitt: Andrea Stabenow
Special Effects: Christian Lau, Doug Gerbode
Verleih: KurzFilmAgentur Hamburg, Friedensallee 7, 22765 Hamburg (verleih@shortfilm.com)
Erstaufführung: 2001 3L/Anolis Entertainment 6.12.2011 Deutschland 2001
9:51 Minuten (+ Zusatzmaterial: Interview mit den Regisseuren Stefan Prehn und Jörg Wagner 37:19; Interview mit Hauptdarsteller Konstantin Graudus 14:32; Interview mit Douglas Welbat alias Kopfhörer-Paul 7:25; Die Spezial-Effekte im Detail 5:05; Storyboard – Filmvergleich 3:21; Spiegel-TV Bericht 6:41; Hinter den Kulissen 6:07; Casting 2:27; Reisen & Speisen 11:01; Englisch 4 U, Kurzfilm 1995 14:45; Pop Musik, Kurzfilm 2002 2:32; Kurzfilmfestival-Spot 2000 0:57; „Happyland“ der „Staplerfahrer“ Song 2:13) 10 Kapitel
35mm 1,66:1
Deutsch DTS 2.0, Englisch DTS 2.0, Französisch DTS 2.0, Spanisch DTS 2.0, Audiokommentar mit Douglas Welbat und Konstantin Graudus DTS 2.0, Audiokommentar mit Stefan Prehn DTS 2.0, Audiokommentar mit Jörg Wagner DTS 2.0; Untertitel: deutsch, englisch, französisch, spanisch, italienisch, türkisch, russisch, englisch Audiokommentar mit Douglas Welbat und Konstantin Graudus, englisch Audiokommentar mit Stefan Prehn, englisch Audiokommentar mit Jörg Wagner
Ländercode: 2 Blu-Ray (9,33 GB) FSK: 16


Inhalt:
Klaus hat gerade seinen Führerschein für Gabelstapler erhalten und ist auf dem Weg zu seinem ersten Arbeitstag mit dem neuen Gefährt. Dort angekommen macht er erst mal einen Rundumcheck, um dann gleich seiner neuen Tätigkeit nachzugehen. Natürlich läuft am ersten Arbeitstag nicht alles glatt, aber was nun passiert, darauf hat ihn kein Schulungsvideo vorbereitet...

Meinung:
Mehr zu verraten, würde heißen, den ganzen Spaß zu verderben – auch wenn jetzt Fragen aufkommen, warum dieser Film ursprünglich bei Anolis auf DVD veröffentlicht wurde. Da dieser Kurzfilm seinerzeit nicht nur auf dem Fantasy Filmfest (als Vorfilm von Jason X!), sondern auch auf etlichen anderen Festivals lief, und in Valencia mit dem Preis des französischen Senders Canal+ (auch für einige nette Filme mitverantwortlich!) ausgezeichnet wurde, kann er hier nicht so verkehrt sein. Er wurde sogar auf ARTE und Premiere ausgestrahlt, was ja für einen Kurzfilm dieser Art mehr als erstaunlich ist. Damit man als Zuschauer in den vollen Genuss des Streifens kommt, sollte man auf jeden Fall mit der Einstellung, einen Lehrfilm zur Arbeitssicherheit zu sehen, an das Werk herangehen. Denn das ist er schließlich auch, wie man unschwer an der Erzählerstimme von Egon Hoegen erkennen kann, der sich jedem Zuschauer von Der 7. Sinn in den Gehörgang eingebrannt haben dürfte. Von der ersten Minute an meint man zu wissen, was von nun an passiert – es ist schließlich ein Film zum Schutz vor Arbeitsunfällen, und die sind doch alle gleich, oder? Nicht ganz, denn die beiden Hamburger Regisseure Jörg Wagner und Stefan Prehn liefern vielmehr eine Parodie zu den Vorbildern ab. Doch wer eine Komödie erwartet, ist schief gewickelt, denn das Motto lautet „Monty Python meets Peter Jackson“ – mehr wird aber wirklich nicht verraten, sonst verderben sich die Leute, die ihn bislang noch nicht erleben durften, wirklich noch den Spaß! Realisiert wurde der Kurzfilm mit Mitteln der Filmförderung Hamburg, Niedersachsen und Schleswig Holstein (da sage noch jemand, die würden nur hochtrabendes Zeug unterstützen!). Damit wurde dann auch das Engagieren der teilweise recht bekannten Schauspieler wie beispielsweise Konstantin Graudus (Tatort, Großstadtrevier, Curiosity & the Cat) ermöglicht, die einen nicht unwesentlichen Beitrag zu der Atmosphäre und Routiniertheit beitragen. Mittlerweile führen sogar einige Firmen (Siemens nicht mehr!) den Film zur Unfallverhütung vor, was neben dem Kultstatus in der großen Fangemeinde noch eine weitere Auszeichnung ist.

Ausstattung:
Nach der Veröffentlichung als Bonus auf der DVD von Curiosity & The Cat und der separaten Anolis Entertainment Scheibe gab es noch eine Deluxe Collectors Edition von e-m-s. Diese Blu-Ray vom e-m-s Rechtsnachfolger 3L bietet das gleiche Zusatzmaterial wie die DCE plus dem Titellied in abspielbarer Form – leider ist das Booklet nicht enthalten. Außer dem Medium gibt es für die Besitzer der e-m-s DVD also keinen Grund zu kaufen – gegenüber der von Anolis ist einiges Zusatzmaterial mehr enthalten (ein Beitrag fehlt jedoch). Die Bildqualität ist absichtlich an den Stil der 70er Jahre angelehnt, was natürlich auf den ersten Blick Abzüge bringt – zum Glück gibt es jetzt aber eine anamorphe Kodierung. Das Bild ein wenig körnig und es gibt dezentes Bildrauschen, doch die Abtastung des 35mm Masters wurde sauber vorgenommen.
Der Ton ist auf ähnlich adäquaten TV Niveau, was aber, bis auf wenige Ausnahmen, nicht störend auffällt. Neben dem deutschen Ton gibt es mittlerweile Synchronisationen in Englisch, Französisch und Spanisch – Untertitel gibt es sogar noch zusätzlich in Italienisch, Türkisch und Russisch. Ebenfalls englisch untertitelt sind die jetzt enthaltenen Audiokommentare mit Douglas Welbat und Konstantin Graudus (sehr unterhaltsam), Stefan Prehn (etwas zäh) sowie Jörg Wagner (informativ).
Gleich nach dem Einlegen und Auswählen der Sprache läuft der Film los – Geschmackssache ob das gefällt oder nicht. Das sehr computeranimierte (nur grobe Gerüste, keine Details) Menü beherbergt neben dem eigentlichen Film eine große Menge an Zusatzmaterial. Dieses hat alles in allem fast die dreizehnfache (!) Länge des Kurzfilms! Gegenüber der Anolis DVD fehlt ein thematisch nicht so relevanter Beitrag: Björn Hellmark alias Charlie Graul – Douglas Welbat über die Hörspielserien Macabros und Larry Brent. Das Interview mit den beiden Regisseuren gibt einen äußerst interessanten Überblick zum Filmschaffen, von den Anfängen bis hin zu Realisierung und kleinen Begebenheiten am Rande, wobei Jörg Wagner seinen zurückhaltenden Partner Stefan Prehn nicht immer zu Wort kommen lässt – leider ist das ganze Gespräch ein wenig leise und es wurde, in keine Kapitel eingeteilt, was bei der Länge schon wünschenswert wäre. Der Hauptdarsteller Konstantin Graudus zeigt sich sehr humorvoll und sympathisch, während er einige Infos zum Dreh und Drumherum ausplaudert. Douglas Welbat merkt man an, dass er seinen Stellenwert als Schauspieler kennt, allerdings trotzdem gerne Auskunft zu der Arbeit und dem Projekt gibt – hier gibt es kleine Ausfälle beim Bild zu beklagen. Die Spezial-Effekte im Detail bieten einen guten Einblick in die diesbezüglichen Arbeiten beim Film, sind aber leider etwas kurz geraten. Der Storyboard – Filmvergleich dürfte vor allem für Filmschaffende interessant sein, da sich zeigt, wie das Ergebnis im Gegensatz zu den ersten Skizzen aussieht. Auch nicht ganz so bierernst scheint der Spiegel-TV Bericht gemeint zu sein, der offenbart, wo der Film mittlerweile auf mehr oder weniger Gegenliebe stößt. Hinter den Kulissen ist mit Musik untermalt, was etwas vom Geschehen ablenkt. Lustig, wenn auch kurz das Casting, welches mit „Schreitests“ anfängt. Der Kurzfilmzusammenschnitt Reisen & Speisen ist in seiner Schrägheit sicher nicht jedermanns Sache, wenn Regisseur Jörg Wagner in dem mit Bontempi Orgel Musik unterlegten und im Original 95 Minuten langen Werk über Raststätten und Urlaub sinniert. Eher für Eingeweihte ist auch Englisch 4 U, bei dem man sicherlich die parodierten DDR Englischlehrfilme gesehen haben sollte, um auf die Kosten zu kommen. Eher universell ist der Pausenfüller Pop Musik – ganz nett aber auch nicht mehr. In der Kürze liegt beim Kurzfilmfestival-Spot die Würze, denn gekonnt wird hier wie im Titelgebenden Kurzfilm der Scheibe ein Original parodiert – in diesem Fall alte schrabbelige Kinowerbung. Zum Abschluss gibt es noch „Happyland“ der „Staplerfahrer“ Song von Laurant Lombard – wer nicht genug bekommen kann und ihn endlich mal komplett hören will…

Fazit:
Pflichtkauf – vor allem auf Blu Ray und für den äußerst niedrigen Preis !!!

© Heiko Henning
4.4.2012


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.3l-film.de/ (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 14.04.2024, 14:42 Uhr
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