Shadows of the Dead

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Originaltitel: Shadows of the Dead Alternativtitel: Shadows of the Dead – in den Wäldern lauert der Tod
Darsteller: Jonathan Flanigan (John), Beverly Hynds (Jennifer), Fred Dekom (Anhalter), Jason Schwartz (Pizzalieferant), Ryan Christopher (Cop #1), Mark Harari (Cop #2), Nick Shirmer (Michael), Carly Aguire (Rachel), Mary Marshall (Mutter), Casey Smith (Vater), Jennifer Hatley (Camper #1), Brianna Nakutis (Camper #2), Cindy Gonzalez (Camper #3), Paul Kessler (Doktor #1), Brad Maynard (Doktor #2), Frank Jackson (Doktor #3), Ryusuke Yamaguchi (Doktor #4), Jennifer Heger (Krankenschwester), Cass Rasmussen (Teenager #1), Tamela Willsey (Teenager #2), Carl Lindbergh (Zombie #1), Jeff Boening (Zombie #2)
Produktionsfirma: Horizon Motion Pictures Ltd.
Produktion: Carl Lindbergh
Regie: Carl Lindbergh
Drehbuch: Carl Lindbergh
Kamera: Roderick Stevens
Musik: Antonio Underwood
Schnitt: Carl Lindbergh
Verleih: Impuls Home Entertainment, e-m-s
Erstaufführung: 2004 e-m-s 17.2.2005 USA 2004
79:22 Minuten (+ Zusatzmaterial: Trailer (Deutsch) 2:59; Trailer (Englisch) 2:59), 12 Kapitel
Widescreen 1,78:1
Deutsch Dolby Pro Logic, Englisch Dolby Digital 2.0, Deutsch Dolby Digital 5.1; Untertitel: ---
Ländercode: 2 DVD-5 FSK 16


Inhalt:
Ein junges Pärchen, John und Jennifer, sind auf dem Weg in die Ferien, doch die Abkürzung durch den Wald entpuppt sich in dem Moment als tückisch, als sie mit einem Platten und ohne Werkzeug liegen bleiben. Angesichts der Dunkelheit und der Entfernung wird beschlossen, die Nacht im Wagen zu verbringen – als Jennifer jedoch einen leblosen Leichnam im Scheinwerferlicht sieht, muss John sich zunächst davon überzeugen, dass hier auch wirklich nicht mehr ihre Hilfe benötigt wird. Mitten in der Nacht wacht Jennifer dann auf, stellt fest, dass die vermeintliche Leiche verschwunden ist, und schickt daraufhin ihren Freund nochmals los, der die Gelegenheit auch gleich zum Urinieren nutzt. Wankend und mit einer Halswunde kehrt er dann zurück zu Wagen: die „Leiche“ hat ihn gebissen, und er konnte sich ihrer gerade noch erwehren. Mit letzten Kräften können sich die beiden in eine Hütte schleppen, doch dort verschlechtert sich der Zustand von John zusehends, so dass seine Freundin ihn ins Krankenhaus bringt. Doch dort kann auch nur bestätigt werden, was beide bereits befürchtet haben: das Herz schlägt nicht mehr und der wachsende Hunger auf menschliches Fleisch kann auch nicht gesund sein…

Meinung:
Jeder der schon mal einen Zombiefilm gesehen hat, wird beim Lesen des Backcovertextes und Ansehen des Covers unwillkürlich an einen weiteren Vertreter dieses Genres denken. Carl Lindbergh setzt gleich zu Anfang der Geschichte mehrere Horror Klischees zu einem vertrauten Potpourri zusammen: verliebtes Pärchen, Abkürzung durch einen dunklen Wald, Autopanne… Doch recht schnell wird klar, dass es sich mitnichten um einen blutrünstigen Horrorstreifen handelt, sondern vielmehr um ein Liebesdrama mit Zombieelementen. Es gibt auch ein paar Momente, in denen Filmblut zum Einsatz kommt, doch diese sind fast schon rar zu nennen und die eigentliche Tat findet meist im Off statt. Das liegt sicher nicht zuletzt auch im nicht wirklich vorhandenen Budget begründet, welches sich auch in den Masken (John hat nur verschmierte Mullbinden um den Kopf, Jennifer ist einigermaßen passend geschminkt) widerspiegelt. In den ersten Einstellungen gibt es mit einem nebelverhangenen Wald und einer unvermittelt zum Leben erwachenden Leiche, noch gewisses Gruselpotential. Dieser Ansatz wird jedoch sehr schnell fallengelassen und taucht auch nur rudimentär in wenigen Szenen wieder aufgegriffen. Stattdessen wird das Zusammensein der beiden Akteure genau unter die Lupe genommen und sich mit der Frage beschäftigt, ob die Liebe wirklich den Tod überdauern kann. Wie in Return of the Living Dead 3 (Brian Yuzna), der diese Thematik wesentlich eindrucksvoller und unterhaltender umgesetzt hat, wird der Zombie nicht als tumber Leichnam mit purem Zerstörungswillen dargestellt. Es sind immer noch Menschen, nur dass ihr Körper zum Teil seinen Dienst einstellt und der Hunger nach Menschenfleisch langsam aber sicher unerträglich wird. Innerhalb eines Kammerspiels bekommt der Rezipient einen Einblick in den recht glaubhaft gestalteten Alltag (wenn es den denn gibt) eines Zombies. Die Liebe der beiden wird immer wieder hart auf die Probe gestellt, und sie müssen sich schlussendlich gegenseitig helfen, mit ihrem untoten Dasein klarzukommen. Gerade die Frage, was die wahre Liebe alles möglich macht, und welche Opferbereitschaft in ihr steckt, machen den Reiz des Gesehenen aus. Die Zuneigung, und was nach allen Konfrontationen letztendlich von ihr übrig bleibt, zeigen das Potential des Films. Die „Krankheit“ ist nicht integraler Bestandteil und könnte dabei auch gegen eine andere wie AIDS ausgetauscht werden – nur dass dann eben nicht solche Konflikte wie der Verzehr von menschlichem Fleisch hinzukämen. Leider wird das alles nicht besonders gut transportiert, denn die Laiendarsteller geben zwar ihr Bestes, doch auch sie können nichts gegen langweilige Dialoge oder Inszenierung ausrichten. Immerhin werden die Veränderungen der eigenen Persönlichkeit durch die Zombiefizierung gut dargestellt. Die ständig vorhandene Erzählstimme der Hauptfigur kann hingegen nicht punkten, obwohl auch damit das eine oder andere zu erreichen gewesen wäre. Die Kameraführung von Roderick Stevens bietet noch ein paar nette Momente, wenn auch keine wirkliche Spannung damit erzeugt werden kann. Vielleicht hätte sich Carl Lindbergh, sich nicht gleichzeitig um Produktion, Regie, Buch und Schnitt kümmern, und dann noch eine kleine Rolle übernehmen sollen – weniger ist ja häufig mehr. Unter Umständen wären dann so grobe Fehler wie die Tatsache, dass sich Tote Medizin in die Venen Spritzen, obwohl diese gar kein Blut mehr transportieren, nicht so häufig vorgekommen. Von einer netten, wenn auch nicht gänzlich neuen, Idee bleibt also am Ende nicht viel Sehenswertes übrig, da das Meiste in Langeweile ertrinkt.

Ausstattung:
Dass es sich bei dem Master um eine 36mm Filmrolle gehandelt haben soll, mag der Zuschauer nicht glauben, da vor allem mal die anamorphe Codierung fehlt, und auch sonst alles auf Video hindeutet. Alles ist ständig, vor allem natürlich im Nebel, milchig und verschwommen – die Schärfe ist dabei komplett indiskutabel für einen Film dieses Jahrhunderts. Der Kontrast ist nicht ganz so schlecht, aber helle Flächen überstrahlen, während kein richtiges schwarz zustande kommt.
Die deutsche Stereo Spur, die leider wieder einmal als Standard eingestellt ist, transportiert die Dialoge sauber aus der Front, bietet aber ansonsten nichts Bemerkenswertes. Der englische Ton ist hingegen dumpf, wie man es von billigeren amerikanischen Produktionen gewohnt ist. Bei dem deutschen 5.1 Mix gibt es hingegen sogar zaghaften Einsatz des Subwoofers und manchmal direktionale Effekte aus den hinteren Lautsprechern.
Außer einem Trailer (Deutsch) und seinem Pendant Trailer (Englisch) gibt es keinerlei Zusatzmaterial – wie bereits die fehlenden Untertitel macht auch diese Tatsache klar, wie viel sich der Publisher von dem Titel verspricht.

Fazit:
Nette Idee in langweiliger Umsetzung – entsprechend die DVD Veröffentlichung !!!

© Heiko Henning
6.2.2005


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=115621 (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 21.04.2024, 18:58 Uhr
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