Pyrokinesis
Originaltitel: Kurosufaia Alternativtitel: Cross Fire
Darsteller: Akiko Yada (Junko Aoki), Hideaki Ito (Tada Kazuki), Ryuji Harada (Yasuaki Makihara), Masami Nagasawa (Kaori Kurata), Yû Yoshizawa (Kouichi Kido), Hidenori Tokuyama (Masaki Kogure), Toshiyuki Nagashima (Yoshihiro Hasegawa), Kaori Momoi (Chikako Ishizu die Polizistin), Ayako Fujitani (Bedienung), Renji Ishibashi (Polizei Sergeant), Yukijirô Hotaru (Hasaba), Kôichi Ueda (tobender Polizist), Hirotaro Honda (Mr. Kogure), Norman England (überraschter Mann in Restaurant -uncredited)
Produktionsfirma: Toho, TBS
Produktion: Kazuya Hamana, Hideyuki Honma, Kazuhiko Seda, Setsuro Tagami
Regie: Shusuke Kaneko
Drehbuch: Kota Yamada, Masahiro Yokotani, Shusuke Kaneko Vorlage: Miyuki Miyabe (Novels „Hatobue-gusa“ und „Cross Fire”)
Musik: Kô Ôtani
Kamera: Kenji Takama
Schnitt: Isao Tomita
Spezialeffekte: Toshihiro Ogawa
Verleih: Anolis Entertainment
Erstaufführung: 10.6.2000 Japan, England 30.3.2002 (Dead by Dawn Edinburgh Horror Film Festival), 2001 Fantasy Filmfest Anolis Entertainment 23.6.2005 Japan 2000
115:16 Minuten (+ Zusatzmaterial: Trailer 1 1:58; Trailer 2 1:03; Featurette 21:35; Bildergalerie 1:20), 20 Kapitel
Letterboxed 1,85:1
Deutsch Dolby Digital 5.1, Japanisch Dolby Digital 2.0; Untertitel: deutsch, deutsch Credits
Ländercode: 2 DVD-9 (6,39 GB) FSK 12
Inhalt:
Die kleine Junko Aoki spielt alleine mit ihrer Puppe auf einem Kinderspielplatz als jemand mit einem erhobenen Hammer auf sie zukommt. Die Kleine schließt ängstlich ihre Augen, doch die angedrohte Gewalt bleibt aus, denn der Angreifer geht in Flammen auf – ihre Mutter erklärt ihr daraufhin, dass sie nicht so ist wie die anderen und aufpassen muss, ihren Freunden nicht zu nahe zu kommen. Auch Jahre später vermeidet sie noch jegliche Nähe – was ihre Kollegen als Sonderbarkeit ansehen und sie schneiden. Als sie sich dann langsam ihrem Kollegen Tada Kazuki nähert, wird seine kleine Schwester Yukie auf dem Weg nach Hause von einer Gang für ein Snuff Movie hingerichtet. Da dies nicht das erste Opfer ist, sich Junko schuldig fühlt und den Hass von Tada nachfühlt, will sie die Mörder mit ihrer Fähigkeit zur Strecke bringen. Zwischen den Akten der Selbstjustiz lernt sie eine Gruppe die sich die Guardians nennen kennen, die besondere Fähigkeiten haben und ihr bei ihrer Rache zu helfen wollen…
Meinung:
Nimmt man alleine die übersinnliche Fähigkeit als Thema drängt sich der Vergleich mit dem bekanntesten Vertreter dieser Spezies auf – Der Feuerteufel (Firestarter). Doch im Gegensatz zu dem Film mit einer jungen Drew Barrymore nach einer Vorlage von Stephen King liegt der Fokus mehr auf übersinnlichen Fähigkeiten, Selbstjustiz und der Infragestellung des Staatsapparates als den Problemen des Erwachsenwerdens mit entsprechenden Generationskonflikten. Selbstverständlich gehen die Japaner auch mit ihrer ganz eigenen Mythologie und entsprechenden Stil an das Thema heran und somit ist das Endergebnis zu keiner Zeit mit dem vermeintlichen Vorgänger vergleichbar. Shusuke Kaneko (Azumi 2, Gamera 1-3, H. P. Lovecrafts Necronomicon) liefert einen vielseitigen Film mit Elementen aus flammender Action, Psychodrama und Liebesstory ab, der bei Freunden asiatischer Kost sicherlich auf Gegenliebe stoßen wird. Nicht unumstritten ist hier, wie auch sonst, das Thema der ausgeübten Selbstjustiz – es wird allerdings durch Selbstzweifel und Wiedersacher überall etwas relativiert. Mit solchen Äußerungen wie „Die da draußen stehen einfach im Halteverbot – also darf ich“ als Rechtfertigung für die Zerstörung eines Autos wird natürlich dieser Eindruck etwas getrübt. Doch es werden einige verschiedene Positionen zu dem Thema gezeigt und von den Figuren die gesamte Spielzeit über vertreten. Außerdem zeigt die Hauptfigur, dass sie ihre Fähigkeit nicht nur zerstörerisch, sondern auch als eine Art Schutzschild oder in geradezu poetischer Form als Zeichen ihrer Liebe einsetzen kann. Selbstjustiz stellt jedoch die Triebfeder für einige Personen dar – bis auf diesen Wesenszug erscheinen die meisten Charaktere leider etwas dünn. Ähnlich der Charakterisierung sind auch manche Handlungselemente, wie beispielsweise die geheime Organisation der Übersinnlichen, nicht sehr stark ausgearbeitet. Dadurch funktioniert das Gesehene auch eher als actionreiche Liebesgeschichte – für die dramatischen Passagen fehlt meist der Tiefgang bei den Figuren. Dem wirkt das Schauspiel der Akteure glücklicherweise entgegen, die durchweg eine gute Leistung abliefern und so etwas mehr Plastizität realisieren – vor allem Akiko Yada, die mit ihrem melancholischen Spiel fast der kompletten Spielzeit ihren Stempel aufdrückt. Die Interaktion und manche Eigenarten der Charaktere, wie das ständige Essen und Naschen von Kaori Momoi als etwas andere und liebenswert verschrobene Polizistin. Damit steht sie gegen die meisten anderen Gesetzeshüter, die – wie es im asiatischen Raum häufig der Fall ist – eher als ein Haufen ignorante Dummköpfe dargestellt werden. Ein wichtiger Darsteller ist zum großen Teil aus der Konserve, denn das Feuer stammt meist aus dem Rechner, was bis auf Ausnahmen jedoch eher positiv auffällt. Die Effekte passen sich gut in die übernatürliche Geschichte ein und bieten genauso wie der recht blutige Splatter einen guten Kontrast zu dem sonst ruhigen Handlungsverlauf. Das die Toho Studios in beiden Fällen gutes Budget investiert haben, hat sich auf jeden Fall rentiert. Etwas ungewöhnlich ist die Länge mit fast zwei Stunden, doch wirkliche Längen sind eigentlich keine zu beklagen.
Ausstattung:
Das Bild von Cross Fire, so der recht treffliche englische Titel, ist für eine japanische Produktion recht solide ausgefallen – und vor allem ohne analoge Defekte. Der anamorphe Transfer ist gegenüber Veröffentlichungen im asiatischen Raum deutlich aufgehellt worden, was leider auch für Defizite bei der Farbwiedergabe sorgt – wie auch das zu helle schwarz wirken auch die anderen Farben zu flau. Der verwendete Rauschfilter sorgt für wenig Plastizität und Details sowie stehende Rauschmuster, die Schärfe liegt meist im durchschnittlichen Wert und es kommt bei Schwenks zu Rucklern.
Der japanische Stereo Ton ist insgesamt wenig räumlich und vor allem setzt er keine wirklichen Akzente mit Druck auf den Bass. Demgegenüber holt die deutsche Synchronisation einiges aus der Vorlage heraus und transportiert recht gut und häufig das Geschehen und vor allem den Score auf alle Speaker – Wunder darf man jedoch nicht erwarten. Rauschen ist nicht zu beklagen und hervorzuheben ist wieder einmal die zweite Untertitelspur von Anolis, in welcher die Credits übersetzt werden.
Nach den beiden Trailern im Originalton (beide Letterboxed, einmal mit asiatischen Untertiteln) gibt es für einen solchen „Randtitel“ noch eine Überraschung. Die Featurette mit einer Laufzeit von über zwanzig Minuten kombiniert auf interessante Weise Tatsachenberichte mit dem Geschehen im Film, was zwar sicherlich nicht in jedem Moment bierernst genommen werden darf, aber doch äußerst unterhaltsam und teils informativ ist. Abschließend bietet die Bildergalerie einige Stills, die meist auch schon in dieser Form im Film zu sehen waren.
Fazit:
Übersinnliches Drama mit Liebesfilm Elementen – einfach asiatisch unterhaltsam !!!
© Heiko Henning
23.1.2009
Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://anolis-film.de/tab_dvd.php?ID=64 (externer Link!)
Letzte Aktualisierung: 07.09.2024, 22:07 Uhr
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