Das Omen

Originaltitel: The Omen Alternativtitel: Birthmark
Darsteller: Gregory Peck (Robert Thorne), Lee Remick (Katherine Thorne), David Warner (Jennings), Billie Whitelaw (Mrs. Baylock), Patrick Troughton (Vater Brennan), Martin Benson (Vater Spiletto), Harvey Stephens (Damien Thorne), Leo McKern (Bugenhagen)
Produktionsfirma: 20th Century Fox
Produktion: Harvey Bernhard Executive Producer: Mace Neufeld Associate Producer: Charles Orme
Regie: Richard Donner
Drehbuch: David Seltzer
Kamera: Gilbert Taylor
Musik: Jerry Goldsmith
Schnitt: Stuart Baird
Special Effects: John Richardson
Verleih: 20th Century Fox, CBS/Fox (Video)
Erstaufführung: 25.9.1976, November 1982 Video, 4.12.1984 ZDF Twentieth Century Fox Home Video 2001 USA 1976
106:26 Minuten (+ Zusatzmaterial: 666: Das Omen wird entschlüsselt 46:17; Fluch oder Zufall 6:23; Jerry Goldsmith zur Omen-Filmmusik: Liebesthema 4:03, Damien und die Kirche 3:31, Hundeattacke 4:42, 666 und Mrs. Baylock 5:31; Kinotrailer 2:20) 20 Kapitel
Widescreen 2,35:1 anamorph
Englisch Dolby Pro Logic, Deutsch Dolby Pro Logic, Kommentar von Richard Donner und Stuart Baird Stereo mit deutschen Untertiteln; Untertitel: englisch, deutsch für Hörgeschädigte
Ländercode: 2 DVD-9 FSK 16


Inhalt:
Der Industrieboss Robert Thorne verschweigt seiner Frau die Totgeburt ihres Sohnes und schiebt ihr anstatt dessen eine Waise unter, die ihm ein Pfarrer aufdrängt. Nach fünf Jahren gibt es einige merkwürdige Geschehnisse, und Thorne muss erkennen, dass er mit Damien das Verderben in seine Haus und die Welt geholt hat, denn er ist der Sohn des Teufels. Nachdem er von einem Priester und einem eifrigen Reporter von dieser Tatsache überzeugt wurde, versucht er den Kleinen umzubringen...

Meinung:
Der elementare Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen der Versuchung des Teufels und den widerstehenden Menschen, ist hier sehr ansprechend umgesetzt worden. Nach einigen Ablehnungen durch alle Studios, und eine Bevorzugung von Exorzist 2 seitens Warner, konnte das Script letztendlich bei Fox untergebracht werden. Mit etwas über zwei Millionen Dollar Budget schaffte es Richard Donner mit seinem ersten Spielfilm gleich vortrefflich die Grenzen des Mainstream zu überschreiten, ohne dass die Kassen leer blieben. Das Konzept ging auf, ohne Kompromisse gemacht zu haben – die Massen strömten dank geschickter Werbung in die Kinos und gaben sich dem schieren Grauen hin. Die Familie (vor allem im Amerika eines der wichtigsten Institutionen) wird von innen heraus bedroht – welch eine Schreckensvision. Außerdem ist da noch der Priester, welcher der Familie den Teufelssohn untergeschoben hat, was heißt, dass selbst die Kirche hier nicht als unfehlbar dargestellt wird. Ähnlich wie bei den Exorzisten, so wirkt auch hier der psychische Horror exakt mit dem physischen zusammen – ein geniales Spiel zwischen Gehirn und Augen. Hier wurde jedoch wesentlich mehr wert auf die Special Effects gelegt, die bei den Tötungsszenen sehr gut zur Wirkung kommen. Die nie wirklich blutigen, aber sehr schockierenden Effekte sind in keinem Moment selbstzweckhaft, sie wirken exakt mit dem Schockmoment zusammen und vollenden diesen zu Bildern, wie sie sonst nur Alfred Hitchcock hervorzuzaubern wusste – das Gleiche gilt für die Dressur der agierenden Tiere, vor allem natürlich die äußerst bedrohlichen Rottweiler. Das Ganze ist eingepackt in beeindruckende Bilder und teils lyrischer Sprache, die den Rezipienten mitzureißen verstehen. Der geniale Score von Jerry Goldsmith mit den aufbrausenden, teils experimentellen, Chören und dem antreibenden Grundtenor tragen dann ebenfalls einen sehr großen Teil zu dem sehr guten Gesamteindruck bei. Ohne diese Musik scheint der Film gar nicht möglich zu sein, und so ist der Oscar, den der Komponist hierfür (nach fast einem Dutzend Nominierungen der erste Preis!) bekam, mehr als verdient.
Fünfundzwanzig Jahre nach der Entstehung des Films gibt es für den Filmfreund endlich die Möglichkeit, sich diesen Klassiker auf DVD zuzulegen. Als erstes fällt sofort das schön gestaltete anamorphe Menü auf, welches zeigt, dass sich hier jemand Mühe gegeben hat. Das Bild, welches nicht ein Format von 1:85:1, wie auf dem Backcover abgedruckt, sondern 2,35:1 hat, ist natürlich entsprechend dem alten Master keinesfalls frei von Verunreinigungen, braucht jedoch den Vergleich mit neueren Veröffentlichungen nicht zu scheuen. Das Bild weist zwar – auch zusätzlich durch die Kompression – ein gewisses Rauschen auf, ist aber seitens der Farbe und des Kontrasts erstaunlich gut.
Beim Ton sieht es hingegen nicht ganz so rosig aus, und man merkt das Alter der ursprünglichen Monoversion an. Vor allem die Dialoge sind zu leise und bringen in ruhigen Passagen ein leichtes Rauschen mit. Besser sind da schon die seltenen Effekte und vor allem der Score, die gemeinsam auch an ein oder zwei Stellen die Surround Boxen zum ansonsten alleine arbeitenden Center hinzunehmen. Die Tonspur ist ebenso wie die Untertitel nicht während des Films umschaltbar, was doch recht störend wirkt. Besser ist es da beim Zusatzmaterial, welches zwar nur eine englische Tonspur besitzt, aber ein problemloses Umschalten zwischen den Untertiteln ermöglicht.
Das Zusatzmaterial ist für einen solch alten Film sehr üppig und wirkt schön homogen, was die Zusammenstellung angeht. Der „Kommentar von Richard Donner und Stuart Baird“ ist nicht nur äußerst informativ, sondern auch unterhaltend, weil sich die beiden auf sehr humorvolle Weise unterhalten. „666: Das Omen wird entschlüsselt“ bietet eine Dreiviertelstunde essentielle Bilder vom Dreh, die von den Beteiligten kommentiert werden. „Fluch oder Zufall“ befasst sich mit den geheimnisvollen Geschehnissen während der Dreharbeiten, die Gläubige sicher als Fluch interpretieren würden, auf jeden Fall jedoch sehr merkwürdig erscheinen. Was „Jerry Goldsmith zur Omen-Filmmusik“ zu sagen hat, wirkt vor allem durch die danach entsprechend eingefügten Szenen interessant. Zum Abschluss gibt es noch einen englischen Kinotrailer in durchschnittlicher Qualität. Die DVD gibt es einzeln und innerhalb einer Box zusammen mit dem zweiten und drittel Teil der Filmreihe.

Fazit:
Ein Meisterwerk – endlich auf DVD !!!

© Heiko Henning
28.12.2002




Letzte Aktualisierung: 07.09.2024, 22:07 Uhr
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