Hypnosis
Originaltitel: Saimin Alternativtitel: Night Mare Thailand, The Hypnotist
Darsteller: Goro Inagaki (Toshiya Saga), Miho Kanno (Yuka Irie), Takeshi Masu (Jissoji), Ken Utsui (Sakurai), Yuki Watanabe (Mitsui), Shigemitsu Ogi (Kuraishi), Kenta Satoi, Noborou Shirai, Tadao Nakamura, Katsumi Takahashi, Masahiro Komoto, Albert Smith (Barkeeper)
Produktionsfirma: Toho Pictures Inc., Tokyo Broadcasting System (TBS)
Produktion: Toru Shibata, Toshiaki Harada, Takeharu Sakurai, Kazuya Hamana
Regie: Masayuki Ochiai
Drehbuch: Yasushi Fukuda, Masayuki Ochiai Vorlage: Novelle von Keisuke Matsuoka
Musik: Kuniaki Haishima
Kamera: Osamu Fujiishi
Schnitt: Yoshifumi Fukazawa
Verleih: Anolis Entertainment
Erstaufführung: Japan 5.6.1999, England 31.3.2001 (Dead by Dawn Edinburgh Horror Film Festival) Anolis Entertainment 4.8.2005 Japan 1999
109:17 Minuten (+ Zusatzmaterial: Trailer 1:10; Bildergalerie 1:24), 20 Kapitel
1,85:1 anamorph
Deutsch Dolby Digital 5.1, Japanisch Dolby Digital 2.0; Untertitel: deutsch, deutsch Credits
Ländercode: 2 DVD-5 (4,37 GB) FSK 16
Inhalt:
Eine Läuferin steht unter starkem Erfolgsdruck, und als die Glocke für die letzte Runde geläutet wird, redet sie von einem grünen Affen und rennt bis ihr Bein unter dem Druck offen bricht. Ein alter Mann beim siebzigsten Geburtstag seiner Frau, der er eine deutsche Kitsch Eisenbahn, spricht bei dessen Klingeln vom grünen Affen und springt aus dem Fenster. Ein Bräutigam redet von einem grünen Affen, als auf seiner Hochzeit ein Glas für einen Toast angeschlagen wird – und erwürgt sich dann selbst mit seiner Fliege. Währenddessen beschäftigen sich ein Professor und sein Ärztestudententeam mit Hypnose – doch der Professor behauptet, es wäre nicht möglich so anderen seinen Willen aufzuzwängen. Der Fernsehhypnotiseur Jissoji weiss derweil dieses Willen aufzwängen für seine Show und privaten perversen Gelüste auszunutzen. Doch auch er findet in der seltsamen Yuka Irie seinen Meister, die nicht nur sagt, ein grüner Affe würde sie verfolgen, sondern auch noch behauptet ein freundliches Alien zu sein…
Meinung:
Bereits in den ersten Minuten ist man überrascht, ob der teils recht blutigen (Selbst-) Tötungen, die man in einem der üblichen übernatürlichen Japaner nicht unbedingt erwartet hätte. Zwar wirken diese Splatterszenen eher bonbonhaft, doch sie sind allesamt solide und adäquat umgesetzt. Im Gegensatz zu den westlichen Kollegen trägt auch die Ernsthaftigkeit der Grundstimmung dazu bei, erfolgreich eine schaurige Atmosphäre zu schaffen. Auch die Tatsache, dass nach dem offenbaren der wahren Hintergründe die Spannung eher noch steigt, ist dem positiven Gesamteindruck sehr zuträglich. Immer verstörender wird die Handlung und immer schauriger werden die Bilder – so mögen wir unsere Japaner! Sicherlich gibt es bei dieser Romanumsetzung außerdem – vielleicht auch nur für den westlichen Zuschauer – konfuse Momente, die den Rezipienten etwas ratlos stehen lassen, doch selbst dieser Hauch des Geheimnisvollen ist eher nützlich. Die Wende vom Mystery zum Horror etwa in der Mitte des Films ist passend und sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern ist auch eine konsequente Weiterentwicklung der Story. Die Idee, Hypnose zu einem Machtinstrument des Bösen zu machen, ist noch recht unverbraucht und wird hier recht gut angerissen, wenn auch noch deutlich mehr Potential vorhanden gewesen wäre. Auch die darstellerischen Leistungen sind durchweg gut, wissen ihre Rollen sauber zu transportieren, haben aber noch Reserven nach oben. Trotz einer gewissen Vorhersehbarkeit zünden die üblichen Japan Schock Elemente samt schaurigem schwarzhaarigem Mädchen vortrefflich, nicht zuletzt aufgrund der ausgezeichneten schauerlichen Geräuschkulisse. Die Nähe zu Kollegen wie Ring oder The Grudge kommt sicher nicht von ungefähr, denn Hypnosis erschien kurz nach dem Start des Ring Booms 1999 – um dann hierzulande erst geschlagene sechs Jahre später eine Veröffentlichung zu finden.
Ausstattung:
Die Videopremiere von Anolis Entertainment war sicherlich Bestandteil des Toho Paketes, welches auch den zuvor veröffentlichten Pyrokinesis enthielt – qualitativ stellt sich das jedoch auf jeden Fall als Glücksgriff heraus. Das Bild wird leider dem positiven Eindruck des Films nicht gerecht, da der Kontrast in hellen Bereichen überstrahlt und im Dunklen absäuft. Auch Details scheitern am weichen Bild und mangelnder Schärfe – über allem liegt ein Schleier, welcher die Farben blass aussehen lässt.
Der Ton bietet sowohl im japanischen Original in Stereo, als auch in der deutschen Surround Variante keinen wirklichen Raumklang – sowohl die hinteren Lautsprecher als auch der Sub bleiben recht unbeteiligt. Dafür ist kein Rauschen zu vernehmen und die Dialoge sind klar und deutlich zu verstehen – vor allem in der qualitativ sehr hochwertigen deutschen Synchronisation. An dieser Stelle zeigt sich wieder einmal, welchen Einsatz das kleine Label Anolis auch bei nicht so gewinnbringenden Veröffentlichungen zeigt.
Leider setzt sich dieses Engagement nicht bei dem Zusatzmaterial fort, welches bei kleineren Asia Produktionen ja klassisch eher rar gesät sind. Es gibt lediglich einen Trailer im Stereo Originalton mit asiatischen Untertiteln, der den Anschein von dem eher durchgeknallten Film Uzumaki erweckt. Außerdem ist noch eine kleine Bildergalerie mit netten Shots vom Dreh enthalten – insgesamt unbefriedigend also.
Fazit:
Sehr unterhaltsamer Japan Horror aus Zeiten von Ring – leider nicht in gewohnter Anolis Qualität !!!
© Heiko Henning
26.4.2009
Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=116 (externer Link!)
Letzte Aktualisierung: 07.09.2024, 22:07 Uhr
(c) Twilightmag 2024
Version: 5.5