The Doll Master

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Originaltitel: Inhyeongsa Alternativtitel: The Doll Master
Darsteller: Eun-kyong Lim (Mi-na), You-mi Kim (Hae-mi), Hyong-tak Shim (Tae-sung Kim), Ji-young Ok (Young-ha Jung), Ho-Jin Chun, Hyeong-jun Lim (Jung-ki Hong), Yu-mi Jeong, Ka-Yeong Lee (Sun-young Lee)
Produktionsfirma: Hoseo Venture Capital Co., Ltd.; filma pictures; Lotte Cinema
Produktion: Woo-Sung Shin, Man-Taek Han, Kyong-tack Lim
Regie: Yong-ki Jeong
Drehbuch: Yong-ki Jeong
Musik: Ji-woong Park
Kamera: Chul-ho Cho
Schnitt: Na-yeong Nam, Nam Na-Young
Verleih: e-m-s
Erstaufführung: Südkorea 6.8.2004 e-m-s media AG 10.5.2007 Südkorea 2004
88:59 Minuten (+ Zusatzmaterial: Behind the Scenes 9:34; Interview 1:45; Trailer deutsch 1:35; Trailer 1 koreanisch 1:19; Trailer 2 koreanisch 1:35; Teaser 1:05; Musik-Clip 2:04; Bildergalerie 15 Bilder) 14 Kapitel
Widescreen 1,85:1 anamorph
Deutsch Dolby Digital 5.1, Koreanisch Dolby Digital 5.1, Deutsch DTS; Untertitel: deutsch
Ländercode: 2 DVD-9 (7,24 GB) FSK: 16


Inhalt:
Aus Liebe zu einer Frau schneidert ein Mann eine Puppe als Ebenbild ihrer Schönheit, ohne zu wissen, dass auch Puppen lieben können. Als kurz darauf die Frau grausam zugerichtet gefunden wird, wird der Mann für schuldig gehalten und getötet – der Puppe bleibt fortan nichts anderes, als am Grab des Mannes zu warten. Etliche Jahre später werden drei Frauen und ein Fotograf in ein Puppenmuseum für ein Fotoshooting eingeladen – ein Mann, angeblich Model, darf auch bleiben, obwohl er sich selbst eingeladen hat. Die im Rollstuhl sitzende Puppenmacherin schein keine Freundin der großen Worte zu sein, was nicht zuletzt den Eindruck entstehen lässt, dass hier etwas überhaupt nicht stimmt. Ein im Keller angeketteter Mann, ein geheimnisvolles Mädchen mit plastischen Zügen geben immer mehr Rätsel auf. Gerade als sich die Modelle langsam näher kennen lernen kommt es auch schon zum ersten Todesfall – und das wird nicht der letzte bleiben…

Meinung:
Die Handlung scheint bereits durch den Titel klar umrissen, doch erst im Nachhinein wird klar, wie zutreffend ausnahmsweise mal dieser fremdsprachige Alternativtitel ist. Zunächst tappt der Zuschauer nach der geschichtlichen Einführung im Dunkel, was die wahren Hintergründe angeht. Ist es nun der Geist der damaligen Puppe, die herum spukt, werden alle von einem Meister gesteuert oder steckt vielleicht etwas ganz anderes dahinter? Auch wenn die Richtung klar ist, werden geschickt die tatsächlichen Fakten erst nach und nach preisgegeben. Auf dem Weg zum Finale gibt es ein paar nette Plot Twists, die auch für eingefleischte Horrorfans die eine oder andere Überraschung bereithalten. Die Handlungsstränge sind dabei allerdings teils etwas verworren und nicht stringent durchgezogen – einige Fragen bleiben schlussendlich offen, was prinzipiell nicht schlecht sein muss, da auf diese Weise Raum für Interpretation bleibt. Doch in ein bis zwei Fällen schleichen sich Unlogiken ein, die so nicht hätten sein müssen, wie zum Beispiel: die Seele der einen Puppe benötigt einen menschlichen Körper, die andere manifestiert sich ohne diesen. Zu Anfang werden die Figuren mit ihrem Hintergrund vorgestellt und bei diesem Warm Up soll der Rezipient auch mit seiner offensichtlichen Identifikationsfigur vertraut machen. Doch die Charaktere zeigen etwas zu offensichtlich ihre Persönlichkeit, so dass schon von Anfang an klar ist, wie bei ihnen der Hase läuft und laufen wird. Yong-ki Jeong, der hier nicht nur sein Regiedebut, sondern auch sein erstes Drehbuch abliefert, schafft es leider nicht, den Darstellern tiefsinnige Dialoge zu liefern. Doch dafür zeigt vor allem die kleine Eun-kyong Lim in der Rolle der puppengleichen Mi-na eine beachtliche Leistung in Mimik und Körpersprache. Auch You-mi Kim und Hyong-tak Shim verleihen der Vorlage adäquat Leben, wenn sie auch bedingt durch diese in ihren Möglichkeiten eingeschränkt werden. Der Rest der Cast arbeitet auf durchschnittlichem Niveau, wobei es auch Ausreißer gibt, wie das übertriebene Acting der Puppenmacherin zum Ende hin. Einen wichtigen Part spielen die omnipräsenten Puppen, die mit äußerst viel Liebe zum Detail gefertigt wurden, und zumeist wirklich erschreckend lebendig zu sein scheinen in ihrer Leblosigkeit. Hier wurde enorme Arbeit hineingesteckt, die sich mehr als ausgezahlt hat. Alleine schon das Positionieren der Puppen an allen möglichen und unmöglichen Stellen wie als Spiegelhalter, Deckenlampe oder selbst auf der Toilette sorgt für schaurige Atmosphäre. Sie passen sich nahtlos in das Sonstige, eher an gotische Vorbilder orientierte, Interieur an und werden in ihrer Schaurigkeit ein Teil von ihm. Durch äußerst passende Ausleuchtung und innovative Kameraarbeit werden erstaunlich plastische und effektvolle Bilder eingefangen. Es finden sich alle möglichen Stilelemente und Mittel des Horrorkinos verwendet, ohne dass es wie eine Aneinanderreihung oder bloßes Kopieren aussieht. Selbst bei Kollegen wie Ring (Mädchen mit schaurig schwarzen Haaren) und The Grudge (plötzlich im Bild auftauchende, leblose Gesichter) finden Verwendung, jedoch zumeist nur ein einziges Mal. Das sorgt zwar nur für wenig Innovation, aber auf jeden Fall für sehr gute, gruselige Unterhaltung. Einige Passagen erzeugen angenehme Gänsehaut, so der Zuschauer dies zulässt, denn The Doll Master ist auf jeden Fall kein Party Film, sondern auf jeden Fall für den ruhigen und vor allem dunklen Abend. Mit den Kollegen der Chucky Fraktion (Puppet Master, Demonic Toys…) hat der Film von Yong-ki Jeong hingegen wenig zu tun. Zwar wird es im letzten Drittel des Films sehr blutig, doch die Taten könnten für sich gesehen auch von Menschen ausgeführt werden. Apropos Blut – bei den Tötungen wird wirklich gut hingelangt und ohne Selbstzweck saubere Arbeit abgeliefert. Bei den Effekten werden mit Liebe zum Detail sehr ansprechende und plastische Momente gezaubert. Dazu tragen auch die satten Farben bei, die das Rot noch mal so kräftig erscheinen lassen. Nicht gut gelungen ist hingegen der Show-down, der unnötig in die Länge gezogen wurde und so eher zäh als Temporeich erscheint. Doch selbst hier wird durch schaurige Elemente Gänsehaut erzeugt – und der Kreis schließt sich mit der Empfehlung: in dunklen Räumen im ganz kleinen Rahmen (am besten alleine) auf das Sofa gekauert genießen.

Ausstattung:
Das Bild der DVD kann mit ihrem guten Kontrast und den schön plastischen Farben fast die gesamte Intensität das Filmes wiederspiegeln. Kontrast und Schärfe liefern sehr gute Werte, die bei den feinen Zeichnungen der Puppen auch notwendig sind. Lediglich ein paar helle Flächen überstrahlen etwas – und das Bildformat scheint auf dem Backcover nicht ganz korrekt angegeben zu sein.
Der Ton ist sauber auf die Scheibe gebracht und sowohl bei der originalen als auch den beiden deutschen Spuren empfehlenswert. Dolby Digital 5.1 und DTS unterscheiden sich nicht markant, wenn auch die letztere Variante mal wieder die gefühlte Nasenspitze voraus ist. Die Dialogverständlichkeit ist sehr gut und die Effekte werden zum Teil sogar auf die hinteren Lautsprecher direktional verteilt.
Das Zusatzmaterial ist quantitativ gesehen guter Durchschnitt für eine reguläre Edition. Das Behind the Scenes bietet mit vorhandenen Untertiteln (mittlerweile schon fast ein Unikum) ganz interessante Szenen mitsamt einem Fotoshooting fürs Cover. Enttäuschend ist hingegen das äußerst kurze Interview mit den Darstellern, die nur eben ihre Rollen aufzählen – und das noch mit leisem und dumpfem Ton, der in Spitzen völlig übersteuert ist. Der Trailer in Deutsch ist leider nur Letterboxed aber immerhin mit gutem Bild ausgestattet. Trailer 1 in Koreanisch stellt demgegenüber eine interessante Alternative dar, weil hier das Ganze furchteinflößender gestaltet wurde und an The Grudge erinnert. Trailer 2, Teaser und Musik-Clip (lediglich Trailer mit ausschließlicher Musikuntermalung) sind weitestgehend identisch und dienten als Vorlage für den deutschen Trailer. Die Bildergalerie ist zur Abwechslung mal nicht selbstablaufend und es gibt 15 Bilder zu sehen, die neben Set auch Storyboard zeigen. Das Menü ist sehr schön und stimmungsvoll gestaltet worden, wenn auch vielleicht nicht alle technischen Finessen voll ausgekostet werden.

Fazit:
Puppenhorror mal anders – verwirrend, blutig und überraschend in Art und Form !!!

© Heiko Henning
7.6.2007


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=116300 (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 07.09.2024, 22:07 Uhr
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