Bloody Beach

Originaltitel: Haebyeoneuro gada Alternativtitel: Bloody Beach
Darsteller: Kim Hyun-Jung (Nam-kyeong), Yang Dong-kun (Jae-seung), Lee Seung-chae (Yu-na), Lee Jeong-jin (Sang-tae), Lee Hyun-kyoon (Won-il), Jin Tae-seong (Jeong-min), Lee Sae Eun (Young-woo), Kim Min-sun, Lee Eun-Joo
Produktionsfirma: Koo & Film
Produktion: Koo Bon-han
Regie: Kim In Soo
Drehbuch: Baek Seung-jae, Noh Jin-soo, Park Mi-young, Shim Hae-won, Son Kwang-soo
Kamera: Kim Yoon-soo
Musik: Bang Jun-Seok, Cho Young-ook
Verleih: Planet Media
Erstaufführung: Fantasy Filmfest 2000 I-ON New Media 27.10.2003 Südkorea 2000
85:10 Minuten (+ Zusatzmaterial: Trailer (deutsch) 2:51; Trailer (koreanisch) 2:38; Making Off 16:06) 18 Kapitel
Fullscreen 1,78:1 anamorph
Deutsch Dolby Digital 5.1, Deutsch Dolby Digital 2.0, Koreanisch Dolby Digital 2.0; Untertitel: ---
Ländercode: 2 DVD-9 FSK: Keine Jugendfreigabe


Inhalt:
Eine Gruppe von vier Mädchen und vier Jungen, die sich allesamt über Internetchat kennen gelernt haben, verabreden sich zu einem gemeinsamen Wochenende an einem abgelegenen Strand. Ein Mädchen erscheint gar nicht erst zum Treffen, was allerdings niemanden wirklich stört, oder gar beunruhigt. Untereinander kennt sich niemand aus der Gruppe persönlich, so dass es einige Überraschungen bei den Persönlichkeiten gibt. Traumhafter Strand und anbahnende Liebeleien sorgen für Spaß ohne Ende, bis das Gespräch auf ein ehemaliges Mitglied ihres Chatrooms kommt, der sich selbst umgebracht haben soll. Sandmanzz, wie sein Nickname lautete, war rund um die Uhr online, und lebte so sein – entsprechend verschrobenes – Leben, in welchem er sogar Zuneigung zu einem der Mädchen zeigte. Doch nachdem der Leiter des Chatrooms ihm böse mitgespielt hatte, scheint sein böser Geist nun zurück, um Rache zu nehmen, denn die Zahl der Urlauber nimmt durch mehr oder weniger kreative Tötungsmethoden sehr schnell ab...

Meinung:
Das klingt nach einem der üblichen Teeny Slasher, und ist es auch irgendwie – doch zum Glück sind nicht alle Dinge, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Die übliche Geschichte, wie man sie aus amerikanischen Vorgängern wie Scream, Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast und all ihren Epigonen findet auch hier Verwendung. Auch bei der Suche nach dem Täter gibt es wenige Überraschungen, und das Rätsel ist für den Zuschauer relativ schnell gelöst, da es schlussendlich keinen Plottwist mehr gibt. Unlogiklöcher wie die Tatsache, dass sich jemand umbringt, weil er aus einem Chatraum herausgeflogen ist, obwohl es doch abertausend andere zur Auswahl gibt, stören den mitdenkenden Zuschauer. Ähnlich steht es um die Frage, wie die Chatmitglieder herausgefunden haben wollen, dass sich der ausgeschlossene Kollege umgebracht hat, aber seine Leiche nie gefunden wurde. Doch Fans des Slasher, und vor allem der Teeny Variante dieses Genres, sind wahrlich schlimmeres gewohnt, als dererlei Kleinigkeiten, und so kommt für diese die positive Seite des Films zum Tragen. Die Verwendung des Internets als Stilmittel ist zwar nicht völlig neu, wie unter anderem der spanische Vertreter Black Serenade (Tuno Negro), den Anolis in Deutschland auf DVD brachte, bereits zeigte. Da es ein, für den Horrorfilm, noch relativ neues Medium ist, zeigen sich auch noch ganz klar Schwächen bei der Präsentation für den Zuschauer. So sollte sowohl der absolute Laie, als auch der Spezialist auf diesem Gebiet weder völliger Unverständnis oder Wut angesichts des oberflächlichen Unsinns ausgesetzt sein. Die Gratwanderung klappt insofern ganz gut, als dass zumindest die Mittelschicht zwischen diesen beiden Extremen gut bedient wird. Angenehm anders ist auch die Form, in welcher die Bilder eingefangen werden, was deutlich anders ausschaut, als der Einheitsbrei, den man meist aus Amiland vorgesetzt bekommt. Das Finale entspricht ebenfalls nicht diesem viel gesehenen Vorbild, und bietet auch hier einige unterhaltsame Szenen. (Achtung Spoiler!) Der Hinweis auf den möglichen zweiten Teil wirkt zwar genauso überflüssig, wie die Verdeutlichung der Tatsache, dass es dort draußen im Internet genug solcher Spinner gibt, doch bei näherer Betrachtung kann man sich diese Tatsache nicht häufig genug vor Augen halten (Spoiler Ende!). Nebenbei gibt es einige nette Unterwasseraufnahmen, die zwar nicht unbedingt mit denen großer Produktionen mithalten können, sich aber auch an keiner Stelle der Lächerlichkeit preisgeben, die man in diesem Punkt bei kleineren Produktionen meist sieht. Bei der Kreativität der Tötungen sind zwar durch das offensichtlich niedrige Budget klare Grenzen gesetzt, doch die exzessiven Momente sind sehr gut umgesetzt, und bieten so für die Gorehounds unter uns einigen unterhaltsamen Stoff. Schlussendlich wird auch noch den Größen des Genres gehuldigt, wenn unverhohlen Szenen eingesetzt werden, in denen der Killer eine archetypische Verletzung zugefügt bekommt, damit er langsamer ist, und das (natürlich weibliche) Opfer überhaupt erst einmal eine Chance bekommt – allerdings sind diese verwendeten Momente tatsächlich als Huldigungen zu verstehen, und nicht als bloße eigennützige Kopie.
Neben je einem Trailer in Deutsch und Koreanisch gibt es ein Making Off von über einer Viertelstunde Länge, welches sicherlich nicht uninteressant ist. Gerade bei den Effekten ist es so, dass man hinterher recht desillusioniert den Film schaut – also am besten hinterher ansehen. Leider fehlen deutsche Untertitel, was sich angesichts der Tatsache, dass nur wenig Englisch und meist Koreanisch gesprochen wird, sehr störend auswirkt. Bedenkt man, dass selbst die Veröffentlichung in Hongkong von Deltamac keinerlei Zusatzmaterial hat, ist das umso lobenswerter. Deswegen gleich das Siegel „Special Edition“ auf das Cover zu packen, scheint übertrieben. Nachvollziehbar ist hingegen „Director’s Cut – ungeschnittene Fassung“, da es nicht selbstverständlich ist, diese Art von Film ungeschnitten in Deutschen Landen zu bringen, auch wenn es sich hierbei keinesfalls um einen neuen Cut handelt. Wo sich die Macher wirklich Mühe gegeben haben, ist das Menü, dessen Übergänge wirklich sehr gut gestaltet wurden. Die gewählte Popmusik wird den auf Horror eingestellten Zuschauer allerdings zunächst einmal erschrecken – ebenso wie am Anfang des Films, wo sie bereits im Original verwendet wurde.

Fazit:
Guter Slasher mit Schwächen – der Splatterfreund wird auf jeden Fall seinen Spaß haben !!!

© Heiko Henning
27.12.2003


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.ionnewmedia.de (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 27.03.2024, 15:56 Uhr
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