Bangkok Robbery 102

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Originaltitel: 102 piit krungthep plon Alternativtitel: Bangkok Robbery
Darsteller: Ampol Lamppon (Nawin), Chatchai Plengpanich (Oberst Pakorn), Kowit Wattanakul, Prakasit Bowsuwan, Vitid Lat, Kajornsak Rattananisai, Sothorn Rungrueng, Buinthin Thuaykaew, Pongsanart Vinsiri, Satathorn, Sajtawit Panpeng, Tui Tanjo, Kowit Wattanakul (Jack)
Produktionsfirma: M-150, Sahamongkol Film
Produktion: Somsak Jeawsuwan
Regie: Tanit Jitnukul
Drehbuch: Tiger Team
Musik: Sansab
Kamera: Teerawat Rujintham
Schnitt: Uruphong Raksasad
Spezialeffekte: Triple-X CG
Verleih: e-m-s
Erstaufführung: Thailand 29.4.2004 e-m-s media 16.8.2007 Thailand 2004
89:20 Minuten (+ Zusatzmaterial: Deutscher Originaltrailer 2:34; Tailändischer Originaltrailer 2:34; Bildergalerie 1:35), 12 Kapitel
Widescreen 1,78:1 anamorph
Deutsch Dolby Digital 5.1, Thailändisch Dolby Digital 5.1, Deutsch DTS; Untertitel: deutsch, deutsch für Schriftübersetzung
Ländercode: 2 DVD-9 (6,82 GB) FSK 16


Inhalt:
Navin kämpft an vorderster Front, doch aufgrund der geänderten politischen Lage zieht Thailand die Truppen zurück, weshalb der Soldat plötzlich seine Einheit aufgerieben wird und er nur knapp entkommen kann. Als er zusammen mit seinen Kumpels wieder in sein Heimatland zurückkehrt ahnt niemand etwas davon, denn er gilt als „Missing in Action“ – aus lauter Frust über ihre Ausweglose Situation überfallen die Veteranen eine Bank. Doch der Bruch geht komplett schief und alle bis auf Navin müssen ihr Leben lassen, da die Polizei hier erst einmal das Blei sprechen lässt, bevor die Schuldfrage geklärt ist. Der dabei festgenommene für tot erklärte Soldat muss jedoch nicht lange hinter Gittern ausharren, denn eine Gesellschaft von reichen und mächtigen Männern befreit ihn für einen Auftrag. Es gilt die Bezahlung der Schulden von Thailand beim Internationalen Währungsfond zu verhindern – dabei sind alle Mittel recht, auch wenn Unschuldige dabei draufgehen könnten…

Meinung:
Regisseur Tanit Jitnukul (Hell, Art of the Devil, Bang Rajan – Kampf der Verlorenen) besinnt sich bei seinem Actioner Bangkok Robbery 102 auf die Basics. Hier heißt es Action um der Action willen, und diese wird vor allem mit Schusswaffen durchgesetzt – im wahrsten Sinne des Wortes. Der Kampf Gut gegen Böse, wobei die Seiten für westliche Zuschauer nicht immer ersichtlich sind, wird sehr bleihaltig umgesetzt. Stilisiertes Abschlachten findet von der ersten Minute an statt und dabei geht es zudem noch meist relativ blutig (da spritzt es schon mal aus den Wunden) zu, und der eine oder andere Passant muss dran glauben, was nur konsequent ist. Um das Ganze noch etwas zu zelebrieren wird partiell auch die vor allem aus Matrix und Max Payne bekannte Bullet Time eingesetzt. Wer allerdings ein groß angelegtes Opus erwartet wird durch das eher magere und unnötig konfuse Drehbuch enttäuscht, welches eine tiefere Charakterzeichnung vermissen lässt. Eher der Weg zurück in die Steinzeit, als die Vergangenheit nicht wichtig war, nur die Größe der Keule und welchen Schaden der Träger damit anrichten konnte. Der Hintergrund wird an tatsächliche geschichtliche Ereignisse angelehnt, ohne jedoch wirklich klar Stellung zu beziehen oder gar ein Statement abzugeben. Entsprechend dem was ihnen im Skript geboten wird, können die Darsteller, allen voran Ampol Lamppon und Chatchai Plengpanich, fast ausschließlich mit Coolness punkten, was auch weitestgehend gelingt. Ein fader Nachgeschmack angesichts der mangelnden Charakterdarstellung bleibt natürlich zurück, doch wirklich emotionaler Tiefgang wird von Freunden dieser Art von Film nicht zwingend vorausgesetzt. Jitnukul setzt stattdessen auf Stilmittel wie Zeitlupe, Einsatz von Handkamera und Filter – allessamt Möglichkeiten das Geschehen „realistischer“ zu transportieren. Ebenso sieht es bei der Beleuchtung der Innenräume aus, die natürlich, aber halt auch entsprechend dunkel ausgefallen ist. Außerdem gibt es noch wie im Paternoster wandernde Bilder in grobkörnigem schwarz/weiss, die Nachrichteneinspielungen verdeutlichen, was innovativ aber auch ansträngend wirkt. Der Score ist teils recht einfühlsam, teils unmotiviert, bietet aber insgesamt eine passende Untermalung für das Actionwerk. Störend wirkt das Product Placement, welches vor allem bei M-150 massiv ins Auge fällt. Ein netter Schlussgag sorgt dann schließlich dafür, dass der Film in recht guter Erinnerung behalten wird.

Ausstattung:
Diese Videopremiere bietet ein sehr gutes Bild mit gelungenen Schärfewerten, die umso mehr überraschen, als dass große Teile mit der Handkamera gedreht wurden. Auch der Kontrast bietet ein sauberes Gesamtbild und sowohl in hellen als auch dunklen Bereichen gehen keine Details verloren. Analoge Defekte sind nicht zu vermelden und die Farben werden entsprechend den verwendeten Filtern sauber wiedergegeben.
Sowohl die deutsche als auch die thailändische 5.1 Spur sind bei der Dialogverständlichkeit sehr gut, und bieten eine durchschnittliche Surround Leistung. Besser sieht es jedoch bei dem DTS Kanal aus, der mit wesentlich mehr Druck den Subwoofer häufig zum Einsatz kommen lässt. Insgesamt geht es hier voluminöser und auch direktionaler von statten.
Ein Deutscher Originaltrailer und ein Tailändischer Originaltrailer – netterweise anamorph – bilden den Hauptteil des Zusatzmaterials. Die kleine Bildergalerie wirkt ebenfalls wenig überzeugend. Leider wurde darauf verzichtet, hier Arbeit hinein zu investierten, weshalb der Gesamteindruck nicht so gut ausfällt wie bei Bild und Ton.


Fazit:
Pure Action mit recht blutigen Passagen – leider für den westlichen Zuschauer etwas verwirrende Geschichte mit eindimensionalen Charakteren !!!

© Heiko Henning
8.2.2008


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=116086 (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 21.04.2024, 18:58 Uhr
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