Garth Ennis/Steve Dillon/Matt Hollingsworth
Preacher #1 – Der Anfang vom Ende
Panini Comics
Hardcover 266x177mm 27.7.2007 (USA 1996)
Übersetzung: Fred Fliege & the wild bunch
Lektorat: Doreen Schindler
Lettering: Thorsten Tag
Text: Garth Ennis
Bleistift: Steve Dillon
Tusche: Steve Dillon
Farben: Matt Hollingsworth
Cover: Glenn Fabry
Originaltitel: Preacher #1-7
ISBN: 978-3-86607-371
220 Seiten 2495
Inhalt:
Reverend Jesse Custer dreht ein wenig durch und stellt fast alle Einwohner seines Ortes in aller Öffentlichkeit bloß, was ihm einige übel nehmen. Bei der nächsten Predigt ist dann der gesamte Ort anwesend und lauscht den Worten ihres Preachers – im Himmel bricht derweil Genesis aus, welche ein großes Geheimnis mit sich führt. Als Genesis sich dann Jesse als Körper ausgesucht hat, und nebenbei die Anwesenden bei der Fusion sterben, beginnt für ihn die Flucht – zum Glück finden sich dann mit Tulip, seiner Ex-Freundin und Cassidy, einem undurchsichtigen Fremden, ein paar Weggefährten, die ihm zur Seite stehen… Zwei Polizisten sind auf der Suche nach einem Serienmörder – Jesse, Tulip und Cassidy versuchen derweil mit Hilfe eines Reporters nach ungewöhnlichen Ereignissen zu suchen, welche auf die Anwesenheit von Gott hinweisen könnten. Der Preacher ist auf der Suche nach dem Allmächtigen, um ihn für den Mist, den er verbockt hat, dranzukriegen…
Meinung:
Der Nordire Garth Ennis sammelte mit seinen Arbeiten für 2000 AD und dessen Auskopplung Judge Dredd die ersten Achtungspunkte. Bekannt wurde er schließlich, als er Hellblazer zu neuen Höhen (oder Tiefen, was die Stimmung angeht) brachte. Hier lernte er auch Steve Dillon kennen, mit dem er nach und parallel zu weiteren Arbeiten sein Opus Magnum Preacher realisierte. Wahrscheinlich ist seine irische Herkunft bei der Wahl des christlichen Hintergrunds nicht ganz unschuldig, bedenkt man wie wenig Spaß man dort bei dem Thema Religion versteht. Doch selbst in absolut liberalen Ländern wird dieser völlig respektlose Umgang mit Gott und seinen Vasallen nicht auf reine Gegenliebe stoßen. Doch gerade deshalb ist Preacher eines der bemerkenswertesten und bedeutendsten Werke der Comicgeschichte – auch wegen der wilden Mischung aus Horror, Western, Roadstrip, Fantasy und auch christlichem Gedankengut alles gepfeffert mit einem Humor, der teils das Lachen im Halse stecken lässt, ohne dass das Gesamtergebnis überladen oder unglaubwürdig ausfällt.
Ausstattung:
Nach den ersten Veröffentlichungen der Serie beim mittlerweile insolvent gegangenen Tilsner Verlag in der Edition Speed und danach in der Speedline Reihe bringt Panini eine anständige Neuauflage. Wie auch bei den anderen Titeln sind die Rechte bei dem in Nettetal-Kaldenkirchen ansässigen Unternehmen gelandet. Doch es wurde nicht einfach eine Neuauflage aus den Heften gebaut, um den Markt weiter zu bedienen – es gibt eine ansprechende Hardcover Ausgabe und außerdem wurde ein nettes Vorwort von Joe R. Lansdale, eine Einleitung von Garth Ennis selbst sowie „Meine Odyssee“ von Glenn Fabry als Nachwort hinzugefügt, was für sich schon fast einen Neukauf für alte Fans rechtfertigt. Statt in zwei Bänden sind die sieben Originalhefte in einen angenehm in der Hand liegenden Wälzer gepresst worden, der für weniger Entzugserscheinungen, aber dafür mehr durchlesene Nächte sorgen wird. Das Lettering wurde im Gegensatz zur Tilsner Ausgabe deutlich verbessert und macht insgesamt einen aufgeräumteren Eindruck. Angenehm fällt auch das semimatte Papier auf weil dadurch die Farben deutlich besser herauskommen als seinerzeit auf dem üblichen günstigen matten Untergrund.
Fazit:
Die abgedrehteste Mischung seit es Comics gibt – Pflichtlektüre !!!
© Heiko Henning
29.6.2011
Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.paninicomics.de/preacher-1-der-anfang-vom-ende-i4027.html (externer Link!)
Letzte Aktualisierung: 07.09.2024, 22:07 Uhr
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