Splattertown      #1

DIN A4 56 Seiten (6 1x DIN A3, 1xDIN A2 Poster)

Auflage:         500 Exemplare

11.1999       800

Splattertown

Postfach          3016

31262  Lehrte

Vierzehn Seiten mehr und drei Mark teurer bei einer deutlich höheren Auflage – da scheint bei der Nullnummer noch etwas zu viel Idealismus bei der Sache gewesen zu sein. Aber man kann auch sonst – positive – Veränderungen ausmachen, wie beispielsweise die Mittelheftung und die etwas verbesserte Kopierqualität. Ein großes Manko ist sicherlich noch die Qualität der eingescannten Bilder und vor allem Fotos, die zwar erkennbar sind, aber doch sehr pixelig erscheinen. Nun ist dies jedoch erst die erste reguläre Ausgabe, und dafür mehr als annehmbar. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Blatt weiterentwickelt, denn alle haben auf diese oder eine ähnliche Weise angefangen!

Mutation der Hölle schlägt dem Leser gleich zu Anfang ein dickes Special um die Ohren – die Filme von Timo Rose werden allesamt unter die Lupe genommen, wobei natürlich auch der aktuelle Mutation und die zukünftigen Projekte nicht fehlen dürfen. Passend dazu ist das zweiseitige Interview mit dem Regisseur, FX Spezialist und Darsteller, der sich allerdings etwas wortkarg hält. Der Fanzine-Guide bietet einige Überraschungen, von denen die Größte wohl in einer Rezension zu der Nullnummer von Splattertown sein dürfte (natürlich ist sie nicht vom Herausgeber selbst verfaßt!). Das Der Untergrund lebt beweist der Herausgeber im gleichnamigen Artikel zu Homemade Streifen. Besonders interessant ist dann allerdings das Interview mit dem Macher von Slasher, der zeigt, daß es noch wirklichen Idealismus in der Szene gibt. Sehr humorig wird es bei dem dritten Teil von Nachtschatten – das geheime Tagebuch, bei welchem Ulrich Bujard sich vollends über die Dreharbeiten des Vampirfilms ausläßt. Ein paar Hingucker ist die Dämonenbrut – Photogalerie bestimmt wert (alleine wegen der nackten Haut und den skurrilen Szenen. Reichlich Stoff für „kranke“ Geister gibt es dann bei den Troma und Astro Rubriken, wobei es etwas merkwürdig erscheint, daß Cross Club bei Troma mit reingerutscht ist. Für eine Hand voll Reis gibt es die Filme von Mad Mission (Aces Go Places) sicherlich nicht, aber lohnenswert ist der Kauf der ersten Teile auf jeden Fall, wie auch das Special deutlich zeigt. Entgegen dem Namen ist die Edition – Hände weg! auch zu empfehlen, wenn auch eher für den Liebhaber von trashiger Filmkost. Obskures und Rares schließt die Ausgabe mit eher selten gesehenen Filmen ab, die teils gar nicht mal so schlecht sind – manchmal aber zu Recht vergessen wurden.

Prädikat:           Interessanter Inhalt – akzeptable Aufmachung !!!

© Heiko Henning

24.12.1999