X‑Tro   #3

DIN A4 52 Seiten

Auflage:         500 Exemplare

18.2.1993  650

Christian Schüchel

Wallauer Straße          1

65239  Hochheim am Main

Das Filmmagazin, wie es auf dem Cover zu lesen ist wächst immer mehr über seine Mitbewerber wie Inferno und Morgengrauen hinaus. Die Gestaltung und der Druck sind in etwa vergleichbar mit der Konkurrenz.

Zum Anfang gibt es gleich etwas Heiteres zu vermelden, der Artikel Dinomania nimmt die ganze Modewelle gekonnt auf die Schippe. Die Zusammenfassung derzeitiger Kinoereignisse ist zwar ähnlich flüssige verfaßt, sind jedoch teils schon im Morgengrauen #9 erschienen. Für ein Film‑Zine sind diese außerdem zuwenig, denn es bleibt zuviel auf der Strecke. Der Drehbericht zu Hard Target von Peter Gaschler ist sehr interessant, zumal John Woo selbst darin zu Wort kommt. Von geringerem Interesse dürfte der Artikel über die Edgar Wallace Streifen sein, da sicherlich kaum noch an diesen Schinken hängt. Ähnlich, wenn auch nicht ganz so kraß dürfte es sich mit Kampfstern Galactica verhalten, wobei hier vielleicht der eine oder andere Sammler unter der Leserschaft sein dürfte. Der Artikel ist mit Fakten angefüllt – außerdem wird noch eine Kurzbeschreibung jeder (!) Folge geliefert. Der Media Mix bringt eine gute Seiten voll von Informationen aus der Filmbranche, die allesamt in kaum einem anderen Zine zu lesen sind. Die beiden Interviews mit Rainer Stefan und Gil Perkins sind gut geführt, aber der Redeführer vermag es leider nicht, genug Informationen aus seinen Gesprächspartnern herauszuholen. Brisant ist das Thema Snuff, welches Manfred Riepe versucht, gefühlsecht dem Leser zu vermitteln. Filme, bei denen keine Special Effects benötigt werden, weil alles wirklich geschieht scheinen auf sehr viele einen großen Reiz auszuüben. Etwas deplaziert wirken die beiden Artikel zu Tokio Dekadenz (der kein richtiger Porno ist, wie in der Überschrift behauptet wird) und Clint Eastwood (Zielgruppe?) entsprechen nicht ganz dem Eindruck, den man zuvor von diesem Zine bekommen hatte. Besänftigen dürfte dann der Bericht über Jason, wo das Geschehen der neun Filme nacherzählt wird. Schon obligatorisch könnte man den Star Trek Teil nennen, der ja momentan scheinbar bei allen Zines zum guten Ton gehört. Nur am Rande bekommt man dann einen Eindruck von dem Filmfestival in Brüssel mit, weil der Bericht aus der letzten Seite irgendwie untergeht.

Prädikat:           Zu empfehlende Lektüre – obwohl die Themen nicht auf eine Richtung festgelegt sind !!!

© Heiko Henning

22.4.1994