Mutant – das Grauen im All

Originaltitel: Forbidden World   Alternativtitel: Mutant, Horror im All, Subjekt 20   Darsteller: Jesse Vint (Mike Colby), June Chadwick (Dr. Barbara Glasser), Dawn Dunlap (Tracy Baxter), Linden Chiles (Dr. Gordon Hauser), Fox Harris (Dr. Cal Tinburgen), Raymond Oliver (Brian Beale), Scott Paulin (Earl Richards), Michael Bowen (Jimmy  Swift)   Produktionsfirma: New World Pictures   Produktion: Roger Corman, Mary Ann Fisher   Regie: Allan Holzman   Drehbuch: Tim Curnen   Kamera: Timothy Suhrstedt   Musik: Susan Justin   Schnitt: Allan Holzman   Special Effects: John Carl Buechler, Don Olivera, Mike La Valley   Verleih: Nobis, Allround (Video)   Erstaufführung: 29.4.1983   Anolis Entertainment 2002   USA 1982   72:21 Minuten (+ Zusatzmaterial: Alternatives Ende 5:53; Trailer 2:22; Soundtrack: Theme from the forbidden world 2:37, Title 2:41, Birth and death 1:26, Mourning 1:28, Alone 3:28, Steam Room 1:25, Mutation 2:27, Xarbia 2:36, The Hole 2:54, The Doctor returns 1:32, Laser Shower 1:21, Communication 1:49, The End 3:58, End title theme from forbidden World 2:13; Bildergalerie 1:18)   4 Seiten Booklet   15 Kapitel, Vollbild 4:3, Deutsch Stereo, Englisch Stereo; Untertitel: deutsch;   Ländercode: 2   DVD-5   FSK: 16

Der Weltraumpilot Mike Colby wird zum Planeten Xarbia gerufen, um nach den Wissenschaftlern und ihren Versuchen zu sehen. Eines der Objekte aus der Retorte hat das halbe Labor zerlegt, die anwesenden Versuchstiere getötet und sich dann verpuppt. Es kommt zur Verwandlung, und das Wesen beginnt die Menschen zu fressen und so immer größer und gefährlicher für die Überlebenden zu werden, zumal es anscheinend keinen Weg gibt, es zu zerstören...

Wer Roger Corman kennt, weiß dass dieser gerne auf der Welle von erfolgreichen Filmen mit seinen eigenen Produktionen mit reitet. Die Filme haben natürlich nur einen Bruchteil des Budgets der Originale, und doch gelingt es dem Produzenten, kleine Perlen zu schaffen. In diesem Fall stand ganz klar Alien Pate, als es darum ging, eine Story zu finden – schlussendlich ist allerdings keine Kopie der Vorlage daraus geworden. Die Geschichte versteht es für sich genommen zu funktionieren, und bietet dem geneigten Zuschauer gute Unterhaltung. Die Effekte sind durchweg, im Vergleich zum Kostenaufwand, gut gelungen und zeigen an einigen Stellen sogar Glanzleistungen, die den Konsum des Films auf jeden Fall lohnenswert machen. Dabei geht es auch an einigen Stellen recht blutig zur Sache, was die Vorteile einer solchen kleinen Produktion verdeutlicht, die auf niemanden wirklich Rücksicht nehmen muss, um das nötige Geld wieder einzuspielen. Was die schauspielerischen Talente angeht, so sollte man nicht zu hart urteilen, denn die Leute haben sicher kaum etwas für ihre Tätigkeiten bekommen – und genauso spielen sie auch. Quasi als Entschädigung dafür gibt es einige Szenen für das männliche Publikum, in denen die weibliche Crew ihre Hüllen fallen lässt, und so für etwas „Spannung“ sorgt. In Deutschland ist der Film sogar knappe sechs Minuten länger, da der einleitende Anfang noch einmal mit einer anderen Synchronisation ans Ende gelegt wurde, um einen nicht so abrupten Schluss zu bieten. Man fühlt sich dabei allerdings eher ein wenig veralbert, weshalb die Originalfassung wohl die bessere Wahl beim Abspielen der DVD ist.

Nach etlichen Jahren auf der Liste der jugendgefährdenden Schriften ist dieser Roger Corman Film endlich wieder frei, was Anolis Grund genug war, ihn ungeschnitten auf DVD zu veröffentlichen. Bild und Ton sind bei einem so alten Streifen natürlich alles andere als berauschend, hinzu kommt unter anderem die Tatsache, dass der Film im 4:3 Format in die Kinos kam. Das Menü ist liebevoll gestaltet, wirkt an sich jedoch nicht überwältigend. Besser sind da schon die zusätzlichen Features, die bei dem alten Film schon teils erstaunlich zu nennen sind. Das alternative Ende ist auch separat anzuwählen, was verdeutlicht, wie wenig es eigentlich in den Streifen gehört – aber beim Anwählen der deutschen Sprachfassung wird es automatisch mit abgespielt, was ein nettes Feature ist. Außerdem gibt es noch einen Trailer, der zeigt als was der Streifen dem damaligen Zuschauer verkauft wurde, der Soundtrack und eine Bildergalerie. Als Cover dient übrigens das damalige Kinoplakat, welches in seiner gezeichneten Form heutzutage sicherlich eher vom Kauf abschreckt, doch mehr als adäquat ist, und vom Fan auch richtig verstanden werden wird – auch hierfür einen Lob für den Mut von Anolis, Filme so zu bringen, wie sie der Liebhaber und nicht die breite Masse haben will.

Prädikat:       Ein nettes, blutiges Kleinod mit schönen Effekten endlich wieder frei und ungeschnitten auf DVD !!!

© Heiko Henning

12.1.2003