Hammer Edition 03:

The Vengeance of She

Originaltitel: The Vengeance of She   Alternativtitel: Ayesha – Daughter of She; The Return of She; She – Goddess of Love; She – The Avenger; La Deesse des Sables; Jung blond und tödlich

Darsteller: John Richardson (Killikrates), Olga Schoberová als Olinka Berova (Carol), Edward Judd (Philip), Colin Blakely (George), Jill Melford (Sheila), George Sewell (Harry), André Morell (Kassim), Noel Willman (Za-Tor), Derek Godfrey (Men-Hari), Danièle Noël (Sharna), Gerald Lawson (der Seher), Derrick Sherwin (Nummer 1), William Lyon Brown (Magus), Charles O' Rourke (Diener), Zohra Sehgal als Zohra Segal (Putri), Christine Pockett (Tänzerin), Dervis Ward (Lasterfahrer)

Produktionsfirma: Seven Arts – Hammer

Produktion: Aida Young

Regie: Cliff Owen

Drehbuch: Peter O'Donnell   Vorlage: Novelle (1956) „Ayesha: The Return of She“ von Sir Henry Rider Haggard

Kamera: Wolfgang Suschitzky

Musik: Mario Nascimbene

Schnitt: Raymond Poulton

Spezialeffekte: Les Bowie

Verleih: Twentieth Century Fox

Erstaufführung: 1969   Anolis Entertainment 20.2.2003   Großbritannien 1968

96:58 Minuten (+ Zusatzmaterial: World of Hammer „Land before Time“ 24:59; Bildergalerie 2:39; Trailer 2:15; TV Spot 1 0:59; TV Spot 2 0:20; Soundtrack: Opening Credits 2:13, Escape 1:10, Calling Ayesha Mon-hari’s Power 3:14, Carol and Kassim 2:15, The Ritual 1:29, Searching for Carol 4:16, Journey to Kuma 1:10, Entering Kuma 4:54, Carol is Ayesha 1:06, Killikrates and Carol 1:23, Remembering the Past 1:47, Entering Philip 1:16, Ayesha, Ruler of Kuma 0:59, The secret Flame 1:36, Decision 1:15, The Pain of Killikrates 0:36, Death at the Flame 1:38, Destruction of Kuma 1:45, End Credits 0:47; Credits), 15 Kapitel

Widescreen 1,66:1 anamorph

Deutsch Dolby Digital 2.0, Englisch Dolby Digital 2.0; Untertitel: deutsch

Ländercode: 2   DVD-9   4 Seiten Booklet   FSK 16

Die junge hübsche Carol läuft verwirrt eine Passstrasse herunter, als sie von einem LKW Fahrer mitgenommen wird – der allerdings von seinem eigenen Wagen überrollt wird, als er sie versucht zu belästigen. Immer wieder plagen sie Alpträume, in denen mit dem Namen Ayesha nach ihr gerufen wird – diesem Ruf kann sie nicht entfliehen. Er treibt sie auf eine Yacht, die dem viel gesuchten Ganoven George gehört, der ebenfalls mit dem Leben bezahlen muss, als er von dem bisherigen Ziel Afrika abdrehen will. Sein Freund, der Psychologe Philip, versucht sich fortan um die hilflose Frau zu kümmern, der auch ein Schamane, der den Fluch von ihr nehmen soll, nicht helfen kann, und mit dem Leben bezahlt. Zusammen mit Philip, kann Carol das versteckte Königreich Kuma finden, in welchem der König Killikrates sehnsüchtig auf sie wartet, weil ihm versichert wird, sie sei die Reinkarnation seiner geliebten Königin Ayesha...

The Vengeance of She lief bei seiner TV Premiere im ZDF als Jung, blond und tödlich, was klar macht, warum Anolis bei seiner Veröffentlichung auf den englischen Titel zurückgriff. Diese Fortsetzung von dem hierzulande als Herrscherin der Wüste gelaufenen She kann leider nicht die Qualität des Originals vorweisen. Zum einen gibt es keine Spitzenschauspieler wie Bond Girl Ursula Andres, Christopher Lee und Peter Cushing vorzuweisen, und zum zweiten stand nicht annähernd das Budget zur Verfügung, dass bei She, dem teuersten Hammer Film (und gleichzeitig ersten im Monumentalsektor), ausgegeben wurde – außerdem war es der erste Film in so genanntem „Hammerscope“. Die Grundlage lieferte diesmal nicht Sir Henry Rider Haggard, der seine Novelle Ayesha: The Return of She zu Lebzeiten sicherlich auch nicht für ein solches Projekt hergegeben hätte. Peter O’Donnell, eher bekannt durch seine Roman/Comicserie Modesty Blaise, schrieb hingegen ein Drehbuch zusammen, dass sich unter anderem durch einige Längen und verwirrende Inhalte, sowie merkwürdige Handlungssprünge auszeichnet. Das Gesehene spielt diesmal nicht im Jahre 1918, sondern zu Zeiten der Entstehung des Filmes selbst. Wurde nach dem großen Erfolg die Hauptdarstellerin Ursula Andres gleich für die Fortsetzung (damals noch unter dem Titel Ayesha – Daughter of She) unter Vertrag genommen, so variierte nach einiger Zeit nicht nur der Titel, sondern nach Auslaufen des Vertrages auch die eingeplanten Hauptdarstellerinnen. Unter anderem kam auch Susan Denberg, Hauptdarstellerin aus Frankenstein Created Woman, ins Gespräch, bis sie schließlich in Drogenexzesse abtauchte. Geworden ist es dann letztendlich die tschechische Schauspielerin Olga Schoberová (unter ihrem Pseudonym Olinka Berova), die bis dahin eher durch deutsche Produktionen auf sich aufmerksam machte. Der einzig bekannte Darsteller war John Richardson, der diese Rolle bereits bei dem Vorgänger She innehatte, und solide Arbeit abliefert. Ansonsten gibt es wenig Herausragendes bei der Crew zu melden – weder vor noch hinter der Kamera. Die anscheinend auch etwas von der Handlung verwirrten Gesichter huschen teils etwas unmotiviert durch die an und für sich recht ansprechenden Bauten. Cliff Owen versteht es ebenfalls nicht, das aus dem Ruder laufende Schiff wieder auf Kurs zu bringen, und so ist der nicht gerade passende Score von Mario Nascimbene nur ein Aspekt unter vielen, der das Gesehene im Sumpf der Mittelmäßigkeit untergehen lässt. Einige nette Ansätze, und wirklich schlecht ist der Film nicht, aber leider auch alles andere als gut.

Demgegenüber ist die DVD Veröffentlichung aus dem Hause Anolis erstaunlich gut ausgefallen, was man unter anderem am sauberen Bild erkennen kann, welches nur an wenigen Stellen Schärfe vermissen lässt, oder Rauschen aufweist. Der Ton ist sowohl in der deutschen, wie auch in der Originalspur klar und sauber – die Synchronisation ist sogar sehr angenehm ausgefallen (damals hat man halt noch teils mehr investiert). Die Extras sind mit der World of Hammer Folge „Land before Time“ (interessant), einer Bildergalerie (nett), Trailer und zwei TV Spots (schön anzuschauen), sowie dem kompletten Soundtrack wieder reichhaltig, wenn auch nicht essentiell. Dafür liefert Uwe Sommerlad in seinem Booklet Text wieder einmal alles Wissenswerte über den Streifen – auch wenn es in diesem Fall nicht übermäßig viel ist.

Prädikat:       Nicht so berauschender Erguss aus dem Hause Hammer – in sehr guter DVD Umsetzung !!!

© Heiko Henning

10.11.2003