The dead hate the living!

Originaltitel: The Dead Hate the Living!   Alternativtitel: Return of the Living Dead – The Dead hate the Living!

Darsteller: Eric Clawson (David Poe), Jamie Donahue (Topaz), Brett Beardslee (Paul), Wendy Speake (Shelly Poe), Benjamin P. Morris (Eric), Rick Irwin (Marcus), David Douglas (Chas), Matt Stephens (Dr. Eibon), Kimberly Pullis (Nina Poe), Andre „Doc” Newman (Maggot), Matthew McGrory (Gaunt), Ariauna Albright (Ellie Eibon), Anthony C. Ferrante (Kunde), Dave Parker als Dave Arcane (Ladenangestellter), Tavin Reece (erster Zombie), Miles Long (Zombie), Juan Hung Lo (Zombie), Chaffer (Zombie), Father John (Zombie), Peter North (Zombie), Mark Groshong (Zombie), Mike Mendez (Zombie), Oakley Stevenson (Zombie), Brooke Bund als Jeff and Brooke Bond (Zombie), Melissa Pokorsky als Melissa Pokorski (Zombie), Mitch Persons (Zombie), Doyle Rockwell (Zombie – uncredited)

Produktionsfirma: Full Moon Pictures

Produktion: Kirk Edward Hansen

Regie: Dave Parker

Drehbuch: Paul J. Salamoff, Dave Parker

Kamera: Thomas L. Callaway

Musik: Jared DePasquale

Spezialeffekte: Jefferson Wagner

Visual Effects: David Lange

Verleih: Planet Media

Erstaufführung: Premiere World 19.11.2001; PRO 7 23.11.2002   I-ON New Media 28.8.2003   USA 1999

90:31 Minuten (+ Zusatzmaterial: Trailer 1:44; Making Off 20:13; 14x Artwork; Musik Video 9:38)   18 Kapitel

Fullscreen 4:3

Deutsch Dolby Digital 2.0, Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch Dolby Digital 2.0, Audiokommentar von Dave Parker & Eric Clawson & Brett Beardslee & Jamie Donahue & Matt Stephens Dolby Digital 2.0; Untertitel: ---

Ländercode: 2   DVD-9   FSK 16

Der bärtige und offensichtlich etwas durchgedrehte Dr. Eibon hat einen Durchbruch bei seiner Forschung über den Tod errungen, welche ihn kurz darauf auch selbst von einer seiner Kreaturen getötet zu werden. In einer Leichenhalle obduziert Dr. Sarah Ross einen Toten mit etlichen großen Wunden herum, bis dieser sie anfällt – wie sich herausstellt nur eine Szene für einen im Dreh befindlichen Horrorfilm. Das Filmteam rund um David Poe ist nämlich gerade dabei, ohne Drehgenehmigung in einem verlassenen Krankenhaus einen Low Budget Horrorfilm zu drehen. Dabei kommt ihm allerdings seine äußerst zickige und aufdringliche Schwester Nina in die Quere, die unbedingt die Hauptrolle mit ihrer ganzen Präsenz ausfüllen will. Nach einem Streitgespräch zwischen ihr und ihrer Schwester Shelly, welche die Szene eigentlich gut gemeistert hat, kann der Regisseur gerade noch das schlimmste verhindern. Nachdem dann auch noch endlich Topaz von ihrer Einkaufstour zurück ist, kann es endlich weitergehen, was angesichts des knappen Zeitplans auch besser ist. Bei einem Gang durch das Gebäude finden der Special Effects Mann Eric und die leicht deprimierte Shelly einen laufenden Fernseher und das dazugehörige Band von Dr. Eibon, auf dem er von seinem Experiment faselt. Topaz landet hingegen in einem Labor, welches neben etlichen gut verwendbaren Requisiten auch einen seltsamen stehenden mystischen Sarg beinhaltet, in dem der leicht verweste Dr. Eibon liegt – seine Leiche und den Sarg in den Film einzubauen stellt sich im Laufe der weiteren Dreharbeiten nicht als die beste Idee heraus, da nach der Betätigung eines Mechanismus am Sarg die Toten wieder beginnen zu wandeln...

Der aufmerksame Zuschauer wird es schon alleine an den Namen der Figuren erkannt haben – hier wird angespielt und zitiert, was das Zeug hält. Gerade die Namensgebung macht glauben, es handele sich um einen Homemade Streifen wie The Dead Next Door, doch hier zeichnete sich ein Studio für die Produktion verantwortlich. Full Moon Pictures ist zwar auch nicht gerade für wahre Glanzleistungen bekannt, was vor allem am verschwindend geringen Budget liegt, doch trotzdem wird man meistens gut von ihnen unterhalten. Bereits seit einiger Zeit im Hause der Billigschmiede als Editor für Trailer und Video Zone Segmente beschäftigt, trug Dave Parker bereits den Wunsch in sich, einen eigenen Film zu drehen, bekam nach einigen Gesprächen mit der Obrigkeit auch grünes Licht. Seine Idee war ein Horrorfilm von einem Horrorfan für Gleichgesinnte, wobei er seiner Zitierwut offensichtlich freien Lauf gelassen hat. Neben der Namensgebung kommen mit einem Aufkleber „Fulci Lives“ sowie dem Namen Lucio Fulci auf einem Grabstein recht offensichtlich zum Einsatz. Auch die verwendeten Tötungsmethoden und dazugehörigen Waffen werden detailverliebt aus den Vorbildern entnommen. Etliche Zitate und direkte Titelanspielungen wie Make them die – slowly sowie Diskussionen der Figuren über Größen des Genres wie David Warbeck lassen jeden Fan nach immer mehr nach diesen Szenen suchen. Das lenkt auch ein wenig von dem ansonsten ruhigen ersten Drittel ab, welches jedem „Unwissenden“, oder denen, die keinen Spaß am ewigen Quiz für Horrorfans haben, sicherlich langatmig vorkommen mag. Dann gehen auch die Frotzeleien etwas zurück, um dann schlussendlich zu einem ernsten Finale zu kommen, das ganz klar eine Reminiszenz an The Beyond (Geisterstadt der Zombies aka. Über dem Jenseits) ist. Dazwischen geht es reichlich – und sogar in Deutsch ungeschnitten – zur Sache, so dass die FSK 16 Freigabe doch wundert, da auch weniger blutige Streifen in die Erwachsenen Abteilung verbannt wurden. Zwar sind die Effekte, gerade zu Anfang bei der Film-im-Film Sequenz, zum Teil auch gewollt, ganz klar Plaste Elaste, doch später bekommt der Splatterfan einige Schöne Momente wie das Ausweiden eines Körpers und anschließendes Hinterherschleifen an den Gedärmen. Bei der Umsetzung war Dave Parker von vornherein klar, dass er wegen kaum vorhandenem Budget nicht massenhafte Effekte umsetzen konnte. So beschränkte er sich dann auch auf nur wenige Zombies, die dann aber sehr liebevoll gestaltet, und auch entsprechend glaubhaft umgesetzt wurden. Dabei ist die Wahl der Darsteller in diesem Punkt gerade vom Aussehen äußerst gut ausgefallen, da alleine schon Matt Stephens in seiner Rob Zombie Lookalike Rolle für reichlich Flair sorgt. Die wahren Bringer sind allerdings die beiden ersten Zombies Gaunt und Maggot, die alleine schon durch ihre Präsenz angenehme Schauer über den Rücken jagen. Die Maske weiß den Eindruck bei dem fast 2,40 Meter großen Matthew McGrory (Weltrekordinhaber für Schuhgröße) passend zu verstärken, so das noch möglich ist. Andrew Newman geht ebenfalls in seinem Ganzkörper Make-up voll auf, und man kann sehr deutlich sehen, dass die beiden voll in ihrer Rolle aufgehen. Die eigentlichen Hauptdarsteller liefern für einen B-Picture, vor allem aus dem Hause Full Moon, eine saubere Leistung ab, wobei man natürlich keine Profimaßstäbe ansetzen darf. Die Darstellung ist zumindest so überzeugend, dass der Zuschauer nicht aus dem Geschehen herausgerissen wird, weil er vor Augen geführt bekommt, wie auf dem Bildschirm herumgestümpert wird. Zwar wirkt die Darbietung nicht wirklich natürlich locker, doch vom üblichen Hölzernen bei Laiendarstellern sind sie zum Glück weit entfernt. Man merkt auch an einem recht guten Zusammenspiel, dass Jaime Donahue, Eric Clawson und der Regisseur Dave Parker bereits bei dem wie ein Kurzfilm aufgemachten Videoclip Penis Flytrap Tears of blood zusammengearbeitet haben. Das Drehbuch selbst hat natürlich mal wieder jedem Darsteller sofort gefallen, und es beinhaltet auch ein paar frische Ideen, aber leider nicht ganz so viele, wie es eigentlich vorgibt. Durch ein gesundes Maß an Eigenironie wird der Peinlichkeit vorgebeugt, der sich einige andere Produktionen preisgeben, die einfach nur die Genregrößen zitieren. Leider gibt es trotzdem die übliche kitschige und teils klischeehafte Hintergrundgeschichte, die dem Ganzen etwas die Fahrt nimmt. Außerdem schaden dem positiven Eindruck auf jeden Fall die hereinretuschierten CGI Effekte, die alles andere als überzeugend sind – schlimmstes Beispiel sind die äußerst dilettantischen Flammen zum Ende hin. Alles in Allem ergibt sich ein verhältnismäßig guter Gesamteindruck, wobei man auf jeden Fall nicht mit Big Budget Maßstäben an den Film herangehen darf – dann wird der Horrorfilmfan mit leichtem Hang zum Trash auch sicherlich nicht enttäuscht.

Das Bild ist lediglich in Vollbild, und nicht wie angegeben 1,85:1 anamorph, in einer Qualität auf die DVD gebannt, die etwas über den TV Standard hinausgeht. Die beiden Stereospuren in Deutsch und Englisch sind solide – wenn die Originalspur auch etwas dumpf und leise daherkommt – und auch die Synchronisation bietet keinen wirklichen Anlass zur Klage. Bei dem 5.1 Upmix haben sich die Macher allerdings nicht mit Ruhm bekleckert, da es neben ein paar kompletten Aussetzern auch wenig räumliches Gefühl aufkommt, was soweit geht, dass innerhalb von Gesprächen die Stimmen nicht sauber getrennt sind, und der Anfang des Satzes aus dem falschen Lautsprecher ertönt. Leider gibt es weder für die Originalspur, noch für die recht witzige Audiospur mit Kommentaren der Crew Untertitel, was es, gerade bei Amerikanern, für den hiesigen Zuschauer nicht gerade einfach macht, alles wirklich gut zu verstehen. Dafür gibt es dann verhältnismäßig viel Zusatzmaterial, was zeigt, das es sich beim Label auch um Fans handelt. Neben einem Trailer bekommt der Zuschauer ein interessantes Making Off (versehentlich oder absichtlich mit zwei „f“ geschrieben?) zu sehen. Hier haben es die Darsteller zwar schon erstaunlich gut drauf, wie die großen Vorbilder allem, was mit dem Film zu tun hat, zu huldigen, aber trotzdem gibt es einige informative Sachen zu hören. Apropos hören: das gesamte Making Of wurde synchronisiert, was sogar relativ gut gelungen ist, aber leider plappert der Sprecher ununterbrochen, und auch in den Filmausschnitten alle Rollen, was mit der Zeit wirklich nervt. Dann gibt es noch vierzehn Artwork Fassungen des Covers sowie das Musik Video Penis Flytrap Tears of blood, ebenfalls eine Arbeit von Dave Parker, in welchem er ebenfalls gnadenlos Lucio Fulci mit einer nach ihm benannten Rolle und einer Widmung huldigt. Die äußerst rasante Schnittfolge erweckt den Eindruck, der Regisseur habe sich zuvor ein komplettes Wochenende von MTV durchgängig berieseln lassen. Die Menügestaltung ist zwar nicht hochkarätig, aber mit sehr viel Liebe gestaltet worden, und bietet Effekte, von denen sich selbst große Labels zum Teil noch ein Stück abscheiden können. Etwas ärgerlich ist hingegen die Tatsache, dass mit dem zusätzlichen Untertitel Return of the living dead der Eindruck erweckt werden sollte, es handle sich um einen Teil der bekannten Serie, um entsprechend Kohle zu machen.

Prädikat:       Netter und unterhaltsamer, leicht trashiger Streifen mit kleinen Fehlern !!!

© Heiko Henning

6.12.2003